Stufenweise Wiedereingliederung mit Assistenz des Reha-Teams (START)

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: In Deutschland scheiden jährlich rund 18.000 Menschen frühzeitig aufgrund einer neurologischen Erkrankung aus dem Erwerbsleben aus. Die Chance auf eine erfolgreiche berufliche Wiedereingliederung kann dabei durch eine Stufenweise Wiedereingliederung (StWE) erhöht werden. Allerdings ist es Patienten, je nach Schwere der neurologischen Beeinträchtigungen, oft nicht möglich, eine klassische StWE zu absolvieren. Ein Grund hierfür sind bestehende arbeitsplatzrelevante Defizite (z.B. Konzentrationsstörungen, Störungen der Motorik und Kraft, Sprachstörungen), die eine Wiederaufnahme der Beschäftigung verhindern. Die stufenweise Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit wäre jedoch möglich, wenn die Versicherten während der StWE individuell mit Therapieleistungen einer neurologischen Rehabilitationseinrichtung unterstützt oder der Arbeitsplatz an die Defizite angepasst werden würde. Ein solches Konzept existiert im Rahmen der Regelversorgung unter Kostenträgerschaft der Rentenversicherung bislang nicht. Das Modellprojekt START schließt diese Lücke durch Modifikationen der klassischen StWE. Zum einen wird die StWE durch Reha-Tage ergänzt, um den Gesundheitszustand und arbeitsplatzrelevante Fähigkeiten während der Wiedereingliederung zu verbessern. Zum anderen wird die StWE nicht nach einem festgelegten Stundenschema absolviert, sondern kann individuell je nach Leistungsfähigkeit des Patienten gestaltet und angepasst werden. Außerdem erfolgt ein Coaching am Arbeitsplatz durch einen Therapeuten bzw. Arzt, um bei Bedarf in Abstimmung mit dem Arbeitgeber den Arbeitsplatz oder das Arbeitsgebiet an die Defizite anzupassen. So soll Patienten, die aufgrund der Defizite nicht in der Lage sind, eine klassische StWE zu absolvieren, eine frühzeitige Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit ermöglicht werden.

b) Projektziel: Ziel der Studie ist die Prozess- und Ergebnis-Evaluation des Modellprojekts „START“. Die Studie soll erste Erkenntnisse zur Zufriedenheit und Akzeptanz der START-Maßnahme bei Patienten, Therapeuten und Arbeitgebern liefern und herausstellen, ob die Maßnahme Verbesserungen im Gesundheitszustand und der beruflichen Wiedereingliederung bringt.

c) Methodisches Vorgehen: Die Ergebnis-Evaluation des Modellprojektes beruht auf zwei Datenquellen. So werden der sozialmedizinische Verlauf und die Wiedereingliederungsquote im Folgejahr der START-Intervention in der Interventionsgruppe (START-Teilnehmer) anhand von Fragebögen erfasst. Aus der Reha-Statistik-Datenbasis der Rentenversicherung werden ähnliche Fälle als historische Kontrollgruppe selektiert.

Zur Prozessevaluation findet eine Befragung der START-Teilnehmer zu Beginn, am Ende sowie ein Jahr nach Ende der START-Intervention statt. Dabei werden mittels standardisierten Fragebögen u.a. soziodemographische Merkmale, der Gesundheitszustand und die Arbeitsfähigkeit erfasst. Daraus ergibt sich unter anderem, welche Personenkreise besonders von START profitieren, so dass Empfehlungen für die Zuweisung abgeleitet werden können. Um nicht nur die Patientenperspektive, sondern auch die Therapeuten- und Arbeitgeberperspektive zu beleuchten, erfolgt eine Befragung des jeweiligen Arbeitgebers und der Therapeuten in den beteiligten Rehabilitationseinrichtungen. Hierbei sollen die Zufriedenheit mit der START-Intervention sowie deren Stärken und Schwächen erfasst werden.

Projektverantwortliche

Förderung

  • Bundesprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS)

Kooperation

  • DRV Baden-Württemberg
  • Reha-Zentrum HESS
  • ZAR Tübingen

Kontakt
Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

Geschäftsstelle
Am Kurpark 1
88422 Bad Buchau
Telefon: +49 7582-800 5300
Telefax: +49 7582-800 5301

 

Formative Evaluation des GKV-Ü35-Gesundheitchecks mit WAI

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: Im Rahmen des Bundesprogramms „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ bietet die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg (DRV BW) ihren Versicherten einen berufsbezogenen Ü35-Gesundheitscheck in Kombination mit dem Gesundheits-Check-up 35 der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) an. Dabei wird der Gesundheits-Check-up 35 der GKV wie gewohnt von Ärzten der Allgemein- und Inneren Medizin durchgeführt. Ergänzend daran erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Erwerbsfähigkeit während des Ü35-Gesundheitschecks der DRV BW anhand des Work Ability Index (WAI) bestimmen zu lassen. Auf Basis der Ergebnisse des WAI werden für die Versicherten präventive bzw. rehabilitative Leistungen der DRV beantragt. Auf Basis der Ergebnisse des Gesundheits-Check-ups 35 werden zudem Empfehlungen für Präventionsangebote der GKV gegeben. Die Möglichkeit zur Teilnahme am Modellprojekt erhalten Versicherte der DRV BW, die das 35. Lebensjahr vollendet haben, im Stadt- und Landkreis Heilbronn wohnen und der Sozialversicherungspflicht (Bezug von Entgelt, Krankengeld, Arbeitslosengeld I) unterliegen.

b) Projektziel: Die Studie dient der wissenschaftlichen Begleitung des Modellvorhabens der DRV BW. Ziel dabei ist es, Kenntnisse über den subjektiven Bedarf für den berufsbezogenen Ü35-Gesundheitscheck der DRV BW und die Akzeptanz hinsichtlich eines kombinierten Gesundheitsangebots der DRV BW und GKV zu gewinnen. Zudem sollen konzeptionelle Stärken und Schwächen des Ü35-Gesundheitschecks der DRV BW sowie der Optimierungsbedarf aus Sicht der Teilnehmer und Ärzte, die das kombinierte Gesundheitsangebot der DRV BW und GKV durchführen, erfasst werden. Ferner soll die Praktikabilität des Ü35-Gesundheitschecks der DRV BW überprüft werden und zu guter Letzt soll festgestellt werden, welche Altersklassen eher Präventions- und welche eher Rehabilitationsbedarf aufweisen.

c) Methodisches Vorgehen: In die Studie werden Teilnehmer des Modellprojekts (Interventionsgruppe) sowie eine Vergleichsgruppe, d.h. Personen, die den Gesundheits-Check-up 35 der GKV ein Jahr zuvor in Anspruch genommen haben, eingeschlossen. Personen aus der Vergleichsgruppe haben aufgrund der gesetzlichen Teilnahmefristen der GKV keine Möglichkeit am Modellprojekt der DRV BW teilzunehmen, deshalb werden diese über ein Informationsschreiben der DRV BW zu einem für sie derzeit noch nicht verfügbaren, d.h. fiktiven Angebot, informiert. Die Befragung der beiden Gruppen erfolgt mittels Fragebögen, die am IFR Ulm in Kooperation mit der DRV BW entwickelt werden.

Im Rahmen des Modellprojekts wird festgelegt, dass Bedarf für Teilhabeleistungen (z.B. medizinische Rehabilitation) dann besteht, wenn das WAI-Ergebnis weniger als 44 Punkte beträgt. Daher wird bei Personen, die den Schwellenwert des WAI von 44 Punkten unterschreiten, die Inanspruchnahme von Teilhabeleistungen zwischen Teilnehmern und der Vergleichsgruppe verglichen. Dabei wird die Leistungsinanspruchnahme bei den Teilnehmern ein Jahr nach Teilnahme am kombinierten Gesundheitsangebot der DRV BW und GKV und bei der Vergleichsgruppe ein Jahr, nachdem sie den WAI ausgefüllt haben, erhoben. Dies liefert Hinweise darauf, inwiefern anhand des Ü35-Gesundheitschecks der DRV BW der Bedarf an Teilhabeleistungen zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können.

Um weiterhin zu prüfen, welche Altersklassen ab 35 Jahren eher Präventions- und welche eher Rehabilitationsbedarf aufweisen, wird die Anzahl an in Anspruch genommener präventiver bzw. rehabilitativer Leistungen der DRV und die Anzahl an in Anspruch genommener Präventionsangebote der GKV zwischen verschiedenen Altersgruppen verglichen.

Des Weiteren werden Teilnehmer des Modellprojekts und auch die Vergleichsgruppe u. a. zum subjektiven Bedarf an einem Gesundheitscheck der DRV mit einem berufsbezogenen Screening zur Messung der Erwerbsfähigkeit befragt. Dabei sollen die Studienteilnehmer auch angeben, ob sie ein kombiniertes Gesundheitsangebot oder zwei separate Gesundheitschecks der Leistungserbringer bevorzugen würden. Die Teilnehmer des kombinierten Gesundheitsangebots der DRV BW und GKV sollen darüber hinaus das Angebot bewerten. Dadurch sollen Hinweise auf den Bedarf an Veränderungen hinsichtlich der Ausgestaltung des Angebots gewonnen werden.

Des Weiteren soll eine qualitative Befragung der niedergelassenen Ärzte der Allgemein- und Inneren Medizin aus der Modellregion zur Ausgestaltung des Modellprojekts, zu Schwierigkeiten bei der Teilnehmerrekrutierung und zur Akzeptanz des „kombinierten“ Angebots anhand leitfadengestützter Interviews erfolgen.

 

Projektverantwortliche

Förderung

  • Bundesprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS)

Kooperation

  • DRV Baden-Württemberg
  • AOK Baden-Württemberg
  • Hausärzteverband Baden-Württemberg

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

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Behandlungskonzepts für die Kurzzeitpflege in Rehabilitationseinrichtungen bei internistischen Erkrankungen (STARK)

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: Die Einführung der diagnosebezogenen Fallgruppen (DRGs) bringt Veränderungen in Ablauf und Dauer der Krankenhausaufenthalte mit sich und weist gleichzeitig veränderte Anforderungen an die Rehabilitation auf. Im Krankenhaussektor werden die Behandlungsabläufe beschleunigt und es erfolgt eine Leistungsverdichtung, die durch ein optimales Prozessmanagement so kurz wie möglich gehalten wird. Die Folgen sind, dass die Arzt-Patienten-Beziehung aufgrund der mangelnden Zeit darunter leidet. Zudem treten insbesondere bei älteren Personen vermehrt Versorgungsprobleme nach der Akutversorgung auf. Seit Jahren ist die stetige Abnahme der stationären Verweildauer je Fall im Krankenhaus zu beobachten. Im Zeitraum von 2008 bis 2017 wurde über alle Fachabteilungen hinweg ein Rückgang der Verweildauer von 10% verzeichnet. Im Bereich der Inneren Medizin entstand bei Patienten über 65 Jahren, im identischen Zeitraum, ein Abwärtstrend in der Verweildauer von 15,9%. Durch die kürzere Verweildauer in Krankenhäusern werden die Fälle vermehrt frühzeitig in die nachgelagerten Behandlungssektoren entlassen. Krankenhäuser sehen den Ausgleich der verkürzten Behandlungszeiten vermehrt als Aufgabe der Rehabilitationseinrichtungen oder der Pflegeheime. Eine frühzeitige Entlassung aus dem Krankenhaus führt oft zu einer noch nicht vorhandenen Rehabilitationsfähigkeit. Besteht eine Rehabilitationsfähigkeit nicht direkt nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, verlängert sich die Zeit zwischen der Krankenhausentlassung und des Rehabilitationsbeginns. Eine möglichst unmittelbare Weiterbehandlung, auch nach akuten internistischen Ereignissen, sollte aber unbedingt im Vordergrund stehen, da derzeit das Risiko besteht, dass das wertvolle Rehabilitationspotenzial durch die Kurzzeitpflege oder durch die Zeit, die die Patienten zu Hause verbringen, verloren gehen könnte. Um diese Versorgungslücke zu schließen, soll im Rahmen des Pilotprojekts „StarK“ eine rehabilitative und aktivierende Kurzzeitpflege mit therapeutischen Leistungen im Setting „Rehabilitationsklinik“ für verschiedene internistische Erkrankungen eingeführt werden.

b) Projektziel: Ziel dieses Projekts ist die Etablierung einer rehabilitativen Kurzzeitpflege für internistische, im Speziellen kardiologische und angiologische, Erkrankungen. Im Zuge dieses Modellprojekts wird die Implementierung der StarK-Intervention evaluiert. Ein weiteres Ziel dieses Projekts ist die Aufdeckung von Schwachstellen, die bei der Durchführung unter Alltagsbedingungen auftreten können. Ferner soll die Zufriedenheit und Akzeptanz von StarK bei Therapeuten, Patienten, Case Managern, Ärzten und Mitarbeitern des Sozialdiensts abgefragt werden.

c) Methodisches Vorgehen: Im Rahmen dieser Studie soll die StarK-Intervention formativ evaluiert werden. Dazu werden die StarK-Teilnehmer zu zwei Messzeitpunkten (Aufnahme (t1) und Ende der rehabilitativen Kurzzeitpflege (t2)) mittels Fragebögen zur Zufriedenheit und zur Akzeptanz der Maßnahme befragt.
Um qualitative Daten zur Praktikabilität, zum Verbesserungsbedarf und zur Gewinnung von Optimierungspotenzialen, insbesondere in den Schnittstellenbereichen erheben zu können, wird auf die Methodik der Fokusgruppen gesetzt. Diese werden mit den Ärzten und den behandelnden Therapeuten/Case Mana-gern der Vinzenz Klinik in Bad Ditzenbach geführt. Die Teilnehmer der Fokusgruppen werden zum Ablauf der Intervention, zu Schnittstellenproblematiken, zur Kommunikation mit den Zuweisern und insgesamt zur Akzeptanz und Zufriedenheit mit der StarK-Intervention befragt. Ferner sollen die Teilnehmer sich zur Umsetzbarkeit äußern und eine Einschätzung geben, ob das gewünschte Patientenkollektiv von den Akutkliniken eingewiesen wurde. Des Weiteren werden strukturierte Interviews mit den einweisenden Ärzten bzw. den Mitarbeitern im Sozialdienst der Akutkliniken geführt. Mit Hilfe eines leitfadengestützten Interviews sollen unter anderem Themen wie Zufriedenheit, Schnittstellenproblematiken, Bedarf und Akzeptanz der Intervention thematisiert und Verbesserungsvorschläge aufgenommen werden.

 

Projektverantwortliche

Förderung

  • AOK- Baden-Württemberg

Kooperation

  • Vinzenz Klinik in Bad Ditzenbach

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

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Evaluation der Effekte von MBOR bei kardiologischen und pneumologischen Rehabilitanden der Rehabilitationsklinik Heidelberg-Königstuhl

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: Die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) bezeichnet Rehabilitationsmaßnahmen, die sich schwerpunktmäßig an den Anforderungen des Arbeitsplatzes orientieren. Dieses Angebot gilt insbesondere für Rehabilitanden mit besonderen beruflichen Problemlagen (BBPL). Die Rehabilitationsklinik Heidelberg-Königstuhl begann im Jahr 2013 mit der Einführung von MBOR im Sinne des Anforderungsprofils der DRV (2012), wobei spezielle bedarfsbezogene Schwerpunkte gesetzt werden.

b) Projektziel: Ziel der Studie ist die Evaluation von MBOR bei Rehabilitanden mit Herzerkrankungen sowie Erkrankungen der Atemwege am Beispiel der Rehabilitationsklinik Heidelberg-Königstuhl. Daneben soll geprüft werden, welche Rehabilitandengruppen von der berufsbezogenen Maßnahme besonders profitieren.

c) Methodisches Vorgehen: Die Behandlungsergebnisse der Teilnehmer an berufsbezogenen Maßnahmen (Interventionsgruppe) werden mit den Rehabilitationsergebnissen von historischen Fällen, die einen MBOR-Bedarf aufwiesen, jedoch keine MBOR durchgeführt haben (Kontrollgruppe), verglichen. Der MBOR-Bedarf der Rehabilitanden wird in beiden Gruppen anhand eines Fragebogens („Würzburger Screening“) identifiziert.

Anhand von Routinedaten der DRV Baden-Württemberg (RSD: Rehabilitationsstatistikdatenbasis) werden die Effekte von MBOR auf den Erwerbsstatus (Sozialversicherungsbeiträge, Entgelt, Beschäftigungstage) in den zwei Folgejahren der Rehabilitation sowie auf das Rehabilitationsergebnis aus Sicht des Rehabilitationsarztes (Arbeitsfähigkeit, Leistungsfähigkeit in Bezug auf den letzten Beruf bzw. eine andere Tätigkeit, positives und negatives Leistungsvermögen) bestimmt. Für einen fairen Vergleich zwischen Interventions- und Kontrollgruppe vorzunehmen, werden multivariate Analysen durchgeführt. Um Rehabilitanden zu identifizieren, die besonders von einer MBOR profitieren, werden separate Regressionsmodelle z.B. für die beiden Indikationen (Kardiologie und Pulmologie), für Rehabilitanden mit unterschiedlichen Schweregraden einer BBPL und für Rehabilitanden der verschiedenen MBOR-Stufen (Stufen A bis C) berechnet.

Zusätzlich erfolgen in der Interventionsgruppe Fragebogenerhebungen zu drei Messzeitpunkten (Beginn und Ende der Rehabilitation sowie zwölf Monate nach Rehabilitationsende). Hier stehen die Veränderungen bei der subjektiven Einschätzung der Arbeitsfähigkeit, der Arbeitsmotivation und der subjektiven Erwerbsprognose sowie die Faktoren, die einen Einfluss auf die subjektiven Behandlungsergebnisse haben im Mittelpunkt.

 

Projektverantwortliche

Förderung

  • DRV Baden-Württemberg
  • Institutsmittel

Kooperation

  • Rehabilitationsklinik Heidelberg-Königstuhl (Dr. med. R. Nechwatal)

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

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Prädiktoren des Rehabilitationserfolges nach Becken- und Acetablumfrakturen

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: Die rehabilitative Nachbehandlung bei Verletzungen des Beckens weist bislang große Unterschiede auf. Dies liegt mitunter an der geringen Anzahl von Forschungsergebnissen zu Behandlungsinhalten und -ergebnissen, da nur wenige hochspezialisierte Schwerpunktkliniken Patienten mit Beckenverletzungen in nennenswerter Anzahl behandeln. Bislang lag der Fokus der klinischen und wissenschaftlichen Bemühungen überwiegend auf einer Verbesserung der Überlebenswahrscheinlichkeit in der Akutphase, doch zunehmend rückt auch der weitere Heilungsverlauf im Anschluss an die Akutphase und das erzielt Spätergebnis in das wissenschaftliche und gesellschaftliche Interesse. Es ist bekannt, dass zwischen dem funktionellen bzw. dem radiologischen Ergebnis sowie dem Gesundheitsstatus, der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und der Rückkehr in das Erwerbsleben teilweise erhebliche Differenzen bestehen. Für die erfolgreiche Reintegration spielen neben den funktionellen und morphologischen Faktoren auch psychische, soziale und Umweltfaktoren eine wesentliche Rolle, wie es auch die WHO im bio-psycho-sozialen Modell der ICF beschreibt. Die Rehabilitation und das langfristige Ergebnis bezogen auf die Wiedereingliederung in das Erwerbsleben sind bislang noch in keiner wissenschaftlichen Arbeit untersucht worden.

b) Projektziel: Das Ziel des Projektes ist die langfristige Überprüfung des Rehabilitationsergebnisses nach Becken- und Acetabulumfrakturen sowie die Identifikation von Faktoren, die eine Vorhersage des Heilungsverlaufs erlauben (Prädiktoren). Anhand dieser Prädiktoren sollen dann Empfehlungen für die Rehabilitation abgeleitet werden.

c) Methodisches Vorgehen: Die AG Becken III der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (DGU/AO) hat eine europaweite, in Umfang und Inhalt einzigartige Datenbank für die Erfassung von Beckenverletzungen geschaffen. Allein für die Jahrgänge 2005-2013 umfasste diese insgesamt ca. 10.000 komplett eingegebene und abgeschlossene Fälle mit Beckenring- und Acetabulumfrakturen aus 31 Kliniken. Das ifr Ulm wird gemeinsam mit der AG Becken III der DGU/AO diese Datenerhebung prospektiv um Angaben zur Rehabilitation erweitert. Hierfür werden zu drei Messzeitpunkten (Aufnahme Reha (T1), Entlassung Reha (T2) und 12 Monate nach Abschluss der Reha (T3)) Fragebögen zur Erfassung des Rehabilitationsergebnisses inkl. Selbstständigkeit, Schmerz, Funktionalität, Reha-Status und Wiedereingliederung in das Arbeitsleben sowohl durch den Rehaarzt als auch durch den Rehabilitanden selbst ausgefüllt. Hierdurch sollen Erkenntnisse über Rehabilitationsergebnis, -verlauf, und -prognose gewonnen werden. Um die Fallzahl N=120 in dem geplanten Zeitraum zu erreichen, wird diese Studie in einem bundesweiten Multizenteransatz durchgeführt, bei dem acht Universität- und BG-Kliniken die Patienten rekrutieren. Die Antworten aus den Fragebögen zu den Zeitpunkten T1 bis T3 werden zunächst mit den zugehörigen Angaben aus dem Beckenregister der AG Becken III verknüpft und deskriptiv ausgewertet. Anschließend wird eine logistische Regressionsanalyse hinsichtlich der binären Hauptzielgröße „Wiedererlangen der Erwerbstätigkeit“ durchgeführt. Als potentielle Confounder werden hier die in den deskriptiven Analysen auffällig gewordenen Variablen (z.B. soziodemographische Merkmale) sowie Zusatzinformationen aus dem Beckenregister berücksichtigt. Auf Basis dieser Ergebnisse soll überprüft werden, welche dieser Confounder einen Einfluss auf den Behandlungsverlauf haben und inwieweit hieraus Behandlungspfade abgeleitet werden können, um sowohl die Alltagsaktivität, als auch die berufliche Leistungsfähigkeit der Patienten zu verbessern und somit die Wiedereingliederung in das Berufsleben frühzeitig zu erreichen.

 

Projektverantwortliche

Förderung

  • Deutsche Gesellschaft dür Unfallchirurgie (DGU)
  • Institutsmittel

Kooperation

  • AG Becken III der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO)

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

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Entwicklung eines Bewertungskonzeptes für die Rehabilitandenbefragung im Bereich der Kinder- und Jugend-Reha

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: 

Um die Leistungen zur medizinischen Rehabilitation stetig zu verbessern, setzt die Deutsche Rentenversicherung (DRV) verschiedene Instrumente und Verfahren der Reha-Qualitätssicherung (Reha-QS) ein. Am Verfahren der Reha-QS nehmen rentenversicherungseigene oder von der DRV federführend belegte Fachabteilungen verpflichtend teil.

Die zwei Qualitätsindikatoren a) Rehabilitandenzufriedenheit und b) subjektiver Behandlungserfolg, die im Rahmen der Rehabilitandenbefragung erhoben werden, tragen zur Bildung des Gesamtqualitätswertes einer Reha-Fachabteilung bei. Die Befragung wird sowohl in der Erwachsenen-Rehabilitation als auch im Bereich der Kinder- und Jugend-Rehabilitation durchgeführt und erfolgt mithilfe von standardisierten Fragebögen in Form einer kontinuierlichen monatlichen Stichprobenerhebung.
Im Bereich der Kinder- und Jugend-Reha gibt es zwei Fragebogenversionen: einen Fragebogen für unter 12-jährige Kinder und einen Fragebogen für 12- bis unter 18-jährige Jugendliche. Diese wurden in einem vorangegangenen Projekt umfassend überarbeitet und sind seit 2017 im Reha-QS-Programm implementiert.

Durch eine adjustierte Bewertung, d.h. eine Bewertung unter Berücksichtigung vorbestehender Merkmale der Rehabilitanden, wird ein fairer Vergleich von Reha-Fachabteilungen ermöglicht.

b) Projektziel: Im Rahmen des Projekts werden die Fragebögen validiert und eine Adjustierungsstrategie entwickelt, um die Befragungsergebnisse zwischen Reha-Fachabteilungen vergleichbar zu machen. Zunächst muss dafür ein Bewertungskonzept für die Rehabilitandenzufriedenheit und den subjektiven Reha-Erfolg der Kinder und Jugendlichen erstellt werden.

c) Methodisches Vorgehen: Bei den Auswertungen zur Rehabilitandenbefragung im Kinder- und Jugendbereich werden neben den Befragungsdaten für Kinder unter 12 Jahren (Fremdbefragung durch die Eltern) und für Jugendliche ab 12 Jahren die Routinedaten der Rentenversicherung als Datengrundlage genutzt.
Zur Fragebogenvalidierung werden zunächst mit geeigneten statischen Verfahren Konstruktvaliditäts- und Konsistenzanalysen durchgeführt, z.B. mithilfe von konfirmatorischen Faktorenanalysen. Anhand von statistischen Auswertungen in Form von Regressionsmodellen mit mehreren Ebenen werden Einflussfaktoren auf die Rehabilitandenzufriedenheit und den subjektiven Reha-Erfolg identifiziert.
Die Ergebnisse der Analysen fließen in das Adjustierungsmodell ein, anhand dessen das Rehabilitationsergebnis bzgl. der Rehabilitandenzufriedenheit und dem subjektiven Reha-Erfolg angepasst und somit fachabteilungsübergreifend vergleichbar gemacht werden kann. Auf Basis des vorgeschlagenen Adjustierungsmodells wird unter Einbezug von Fokusgruppen (mit Teilnehmern aus Reha-Einrichtungen sowie Rentenversicherungsträgern) ein verständliches Rückmeldekonzept zu den Ergebnissen entwickelt.

 

Projektverantwortliche

Förderung

  • DRV Bund

Kooperation

  • DRV Bund

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Konzeptionelle Weiterentwicklung der Eigenaktivitätsphase innerhalb eines Präventionsprogramms zur Verbesserung der Nachhaltigkeit (We_Prevent)

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: Um die Erwerbsfähigkeit der Versicherten langfristig und teilhabeorientiert zu sichern, hat die Deutsche Rentenversicherung ein neunmonatiges Präventionsprogramm (ehemals Betsi) entwickelt. Dabei besuchen die Teilnehmer zunächst Schulungen und Kurse zu gesundheitsrelevanten Themen (Bewegung, Ernährung etc.) in einer Einrichtung (hier: medicos.AufSchalke). Dort werden sie dann drei Monate lang in Präsenzterminen weiter betreut. Zuletzt führen die Teilnehmer ihre Aktivitäten sechs Monate ohne Präsenztermine selbstständig durch (Eigenaktivitätsphase). Abschließend findet eine Auffrischung des Erlernten am sogenannten Refresher-Tag statt.  Bisherige Studien belegen positive Effekte dieser Präventionsmaßnahme auf bestehende Risikofaktoren, den Gesundheitszustand und das Gesundheitsverhalten. Allerdings zeigen Bestandsaufnahmen des medicos.AufSchalke, dass bisher nur ein relativ kleiner Anteil der Teilnehmer zum Refresher-Tag erscheint. Um die Bindung der Teilnehmer an die Präventionsmaßnahme sowie die Nachhaltigkeit der erzielten Effekte zu erhöhen, sollen die Teilnehmer längerfristig begleitet werden, weshalb im Rahmen der Studie eine Erweiterung der Eigenaktivitätsphase erfolgt.  Dabei werden neben weitergehenden Face-to-face-Kontakten mit einem Therapeuten auch digitale Angebote genutzt.

b) Projektziel: Mit der Studie soll geprüft werden, ob durch die längerfristige Begleitung die Bindung der Teilnehmer an das Präventionsprogramm erhöht und die Nachhaltigkeit der Trainingseffekte verbessert werden kann.

c) Methodisches Vorgehen: In die Studie werden insgesamt 750 Teilnehmer am Präventionsprogramm im Rehabilitationszentrum medicos.AufSchalke eingeschlossen, die zufällig zu einem der folgenden drei Modelle zugeteilt werden (je ca. 250):

  • Modell 1 – Klassisch: Ohne erweiterte Begleitung
  • Modell 2 – Präsenz: Ergänzt durch 14-tägige Präsenztermine
  • Modell 3 – Online: Ergänzt durch online-basierte Maßnahmen

Das Modell 1 sieht wie im bestehenden Präventionsmodell keine weitere Begleitung vor. Im  Modell 2 werden die Teilnehmer weiterhin persönlich von den Therapeuten betreut, allerdings nur noch 14-tägig (im medicos.AufSchalke). Im Modell 3 werden die Teilnehmer anhand einer Online-Therapieplattform („Caspar“) betreut und sie führen mit dieser Plattform ihr individuelles Training mit einem PC, Tablet oder Smartphone durch. Der Umfang von 12 Einheiten á 90 Minuten sowie die Inhalte aus den Bereichen  Ernährung, Entspannung, Edukation und Bewegung sind in den beiden begleiteten Modellen identisch.

Effekte der beiden neuen Modelle sollen sowohl mit dem klassischen Präventionsmodell, als auch zwischen den beiden neuen Modellen selbst verglichen und abgebildet werden. An drei Diagnostik-Terminen vor der Trainingsphase, nach der Trainingsphase sowie nach der Eigenaktivitätsphase werden von allen Teilnehmern konditionelle und koordinative Fähigkeiten erfasst. Ferner beantworten die Teilnehmer Fragen zu ihrem Gesundheitsverhalten und -zustand, zu bestehenden Risikofaktoren sowie zur Motivation und zur Behandlungszufriedenheit. Inwieweit durch die längere Begleitung  der Teilnehmer in den Modellen 2 und 3 auch die Bindung an das Programm erhöht wird, soll durch die Teilnehmerquote am Refresher-Tag abgebildet werden.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

 

Projektverantwortliche

Förderung

  • DRV Westfalen
  • Eigenmittel

Kooperation

  • medicos.AufSchalke Reha GmbH & Co. KG
  • CASPAR Health, Unternehmen der GOREHA GmbH

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Beruflich Orientierte Rehabilitation Suchtkranker in Stufen (BOSS) Evaluation des beruflichen Integrationsförderprogramms anhand von Daten der Rehabilitationsstatistikdatenbasis sowie prospektiver ICF-orientierter Parameter

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: Sucht und Erwerbslosigkeit stehen in wechselseitiger Beziehung zueinander. Chronisches Suchtverhalten führt in seiner Folge häufig zum Verlust der Erwerbstätigkeit. Lang andauernde Arbeitslosigkeit kann wiederum die Entstehung und Aufrechterhaltung einer Suchterkrankung fördern. Die berufliche Integration ist damit ein wichtiger Faktor bei der Überwindung einer Suchterkrankung. Bisher werden Entwöhnung/medizinische Rehabilitation und berufliche Rehabilitation zumeist zeitlich getrennt voneinander durchgeführt. Das berufliche Integrationsförderprogramm BOSS verfolgt das Ziel, möglichst früh, bereits während der Entwöhnungsbehandlung, die berufliche Wiedereingliederung mittels strukturierter Maßnahmen zu fördern.

b) Projektziel: Ziel des vorliegenden Projektes ist es, den Erfolg von BOSS gemessen an dem mittelfristigen Erwerbsstatus zu überprüfen. Daneben sollen relevante Parameter für die Zuweisung der Rehabilitanden zu BOSS sowie Prädiktoren einer erfolgreichen beruflichen Wiedereingliederung ermittelt werden.

c) Methodisches Vorgehen: Das vorliegende Projekt verfolgt zwei Auswertungsstränge. Im ersten Auswertungsstrang werden historische Daten durchgeführter Suchtrehabilitationsmaßnahmen aus der Rehabilitationsstatistikdatenbasis (RSD) der Rentenversicherung Baden Württemberg herangezogen. Dabei erfolgen Analysen zum mittelfristigen Ergebnis der Rehabilitation, gemessen an der beruflichen Wiedereingliederung der Rehabilitanden zwei Jahre nach der Maßnahme, sowie zu relevanten Einflussfaktoren auf die berufliche Wiedereingliederung. Die in der RSD erfassten Rehabilitanden, die in der Vergangenheit an einer Suchtrehabilitationsmaßnahme teilgenommen haben, dienen als historische Kontrollgruppe für die BOSS-Teilnehmer (Interventionsgruppe).

Im zweiten Auswertungsstrang werden prospektiv Daten von BOSS-Teilnehmern erhoben. Hierbei werden die verfügbaren RSD-Daten mittels Fragebogenerhebungen um ICF-orientierte Parameter, beispielsweise der Lebenszufriedenheit, der Stressverarbeitung oder der sozialen Unterstützung, ergänzt. Auch im Rahmen dieses Auswertungsstrangs werden Analysen zur Hauptzielgröße (berufliche Wiedereingliederung zwei Jahre nach Ende von BOSS) sowie zu den Prädiktoren des Rehabilitationsergebnisses durchgeführt. Um die historische Kontrollgruppe durch eine Kontrollgruppe von Rehabilitanden zu ergänzen, für die ebenfalls die entsprechenden Fragebogendaten vorliegen, wird eine weitere Kontrollgruppe in solchen Einrichtung rekrutiert und befragt, die etwas später mit der Einführung von BOSS starten.

Projektverantwortliche

Förderung

  • Deutsche-Rentenversicherung Baden Württemberg

Kooperation

  • Berufsförderungswerk Bad Wildbad gGmbH
  • Sucht-Rehabilitationseinrichtungen des Baden-Württembergischen Landesverbands für Prävention und Rehabilitation gGmbH

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Zugang und Inanspruchnahme onkologischer Rehabilitationsmaßnahmen sowie Effekte auf die Erwerbs- und Pflegeprognose

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: Die Diagnose Krebs greift zumeist abrupt und nachhaltig in die Lebenswelt Betroffener und deren Angehöriger ein. Sowohl die Erkrankung als auch die Therapien führen zu starken körperlichen und psychosozialen Belastungen der Betroffenen und somit zu einem komplexen Behandlungsbedarf. Auch bei gut zu behandelnden Krebsarten ist häufig eine längere Zeit für die vollständige Genesung (Rekonvaleszenz) erforderlich. Eine onkologische Rehabilitation kann diesen Wiederherstellungsprozess unterstützen und die gesellschaftliche Teilhabe positiv beeinflussen.

In Bezug auf die Ergebnisse onkologischer Rehabilitationen konnte gezeigt werden, dass sie sowohl die körperliche Funktionsfähigkeit als auch die psychische Befindlichkeit sowie die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Allerdings ist weitgehend unklar, nach welchen Kriterien in der Versorgungspraxis eine onkologische Rehabilitation empfohlen oder in Anspruch genommen wird, welche Patientengruppen davon profitieren und ob ein bedarfsgerechter Zugang bei onkologischen Rehabilitationsmaßnahmen vorliegt.

b) Projektziel: Mit Hilfe der Studie sollen einerseits Merkmale, die die Inanspruchnahme von onkologischen Rehabilitationsmaßnahmen beeinflussen, identifiziert werden. Anderseits sollen Versorgungsergebnisse zwischen onkologischen Patienten, die eine Rehabilitation in Anspruch genommen haben (Rehabilitanden), und Patienten, die keine onkologische Rehabilitation durchgeführt haben (Nicht-Rehabilitanden), verglichen werden.

Daneben sollen Kenntnisse über subjektiv wahrgenommene Förderfaktoren und Barrieren für Inanspruchnahme gewonnen werden.

c) Methodisches Vorgehen: In die Studie werden onkologische Patienten aus den drei größten Erkrankungsgruppen, d.h. „Brustkrebs“, „Prostatakrebs“ und „Darmkrebs“, eingeschlossen.

Im Projekt werden zwei methodische Strategien verfolgt: In einem ersten Schritt erfolgt eine Analyse von Versorgungsdaten der Deutschen Rentenversicherung (RSD: Rehabilitationsstatistikdatenbasis) und der AOK Baden-Württemberg (Sekundärdatenanalyse). Dabei wird untersucht, welche individuellen Eigenschaften der Patienten (z.B. Krebsart, Begleiterkrankungen, soziodemografische Merkmale) sowie Merkmale der ambulanten bzw. stationären Krebsbehandlung (z.B. Dauer und Art der Tumorbehandlung) die Inanspruchnahme einer onkologischen Rehabilitationsmaßnahme beeinflussen. Anschließend werden die berufliche und soziale Teilhabe (Erwerbs-/ Pflegeprognose) sowie der weitere Behandlungs- und Krankheitsverlauf im niedergelassenen und stationären Versorgungssektor nach der Krebstherapie bzw. Rehabilitationsmaßnahme zwischen onkologischen Patienten, die eine Rehabilitation in Anspruch genommen haben (Rehabilitanden), und Patienten, die keine onkologische Rehabilitation durchgeführt haben (Nicht-Rehabilitanden), verglichen.

In einem zweiten Schritt erfolgt eine Befragung von ca. 1.500 Patienten (je 500 der drei ausgewählten Indikationen) zu subjektiv wahrgenommenen Barrieren und Förderfaktoren für die Inanspruchnahme onkologischer Rehabilitationsmaßnahmen (subjektiver Rehabilitationsbedarf, Kenntnisse und Erwartungen) sowie zum subjektiv wahrgenommenen Nutzen der Folgebehandlungen (Rehabilitation vs. ambulante/stationäre Therapien). Zusätzlich sollen weitere Kontextfaktoren für den Zugang erhoben werden (u.a. Aufklärungsmethoden des behandelnden Tumorzentrums hinsichtlich der Möglichkeit zur onkologischen Rehabilitation, Unterstützung bei der Antragsstellung).

Projektverantwortliche

Förderung

  • DRV Baden-Württemberg
  • Institutsmittel

Kooperationspartner

  • DRV Baden-Württemberg
  • AOK Baden-Württemberg
  • Asklepios Klinik Triberg (Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Widmann)
  • Krebsverband Baden-Württemberg e.V.

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

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Reha-QM-Outcome-Studie-II (Requamo II): Entwicklung eines Reha-Outcome-Index als Element der Klinikbewertung und Instrument eines qualitätsorientierten Benchmarking für die stationäre Rehabilitation

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Kurzbeschreibung

Bei Requamo II handelt es sich um ein Kooperationsprojekt mit der Sozial- und Arbeitsmedizinische Akademie Baden-Württemberg e.V. (SAMA Stuttgart; Projektträger), dem Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm (Ulm/Bad Buchau),der Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen (GfQG), dem Qualitätsverbund Gesundheit Baden-Württemberg (QVG), dem Verband Norddeutscher Rehabilitationskliniken (VNR), den DRVen Baden-Württemberg, Braunschweig-Hannover und Nordbayern sowie 41 Rehabilitationskliniken. Die Projektkoordination obliegt Prof. Dr. Edwin Toepler, wissenschaftlicher Leiter des Qualitätsverbundes Gesundheit – Gemeinsam für die beste Reha und Professor an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

 

Hintergrund: Hinsichtlich der Ergebnisqualität der Rehabilitation fehlen insbesondere Studien, die objektive Angaben zum mittel- und langfristigen Erwerbsstatus vor und nach einer Rehabilitation analysieren. Solche Daten sind zwar bei der Rentenversicherung vorhanden, werden aber bisher kaum für diese Zwecke genutzt. Die bisher in der Qualitätssicherung der Rentenversicherung eingesetzten Kenngrößen (Strukturanforderungen, Peer Review, Reha-Therapiestandards, externe Patientenbefragung) legen Ihre Schwerpunkte auf die Qualität der indikationsbezogenen Reha-Prozesse sowie den patientenberichteten Outcome. Für die berufliche Wiedereingliederung liegen keine validen und vergleichbaren Kennzahlen auf der Ebene der Rehabilitationseinrichtungen vor. Deshalb bietet es sich an, den erwerbsbezogenen Reha-Outcome im Sinne einer Kennzahl messbar zu machen und den Leistungserbringern für den Einsatz im internen Qualitätsmanagement sowie den Leistungsträgern für die Reha-Steuerung zu Verfügung zu stellen.

 

Projektziel: Im Projekt wird zum einen die Frage beantwortet, ob es sinnvoll ist, den erwerbsbezogenen Reha-Outcome vergleichend als Bewertungsinstrument für Reha-Einrichtungen einzusetzen und inwieweit er in das interne Qualitätsmanagement der Kliniken integriert werden kann. Zum anderen sollen auch Möglichkeiten für eine selbständige Weiterentwicklung der Häuser, z.B. durch Kooperation und gegenseitiges Lernen in Qualitätsverbünden oder durch Klinik-Benchmarking, aufgezeigt werden.

 

Methodisches Vorgehen: Diese Studie ist ein Folgeprojekt der „Reha-QM-Outcome-Studie Baden-Württemberg“, so dass das Vorgehen auf deren Methodik aufbaut. Das Untersuchungsdesign umfasst drei Daten-Stränge:

Katamnestische Befragung der Versicherten, die im zweiten Halbjahr 2016 an einer Reha-Maßnahme in einer der beteiligten Kliniken teilgenommen haben

  • Routinedaten der Rentenversicherung, insbesondere der Erwerbsstatus der eingeschlossenen Versicherten vor und nach der Rehabilitation
  • QS- und QM-Daten aus dem bestehenden Benchmarking der Qualitätsverbünde

Es werden weitere Zielgrößen und weitere relevante Parameter (u.a. z.B. regionaler Arbeitsmarkt) sowie ihre Wechselwirkungen untersucht. Eine wichtige Neuerung stellen die Überlegungen zur Integration verschiedener Dimensionen der Prozess- und Ergebnisqualität in einen sogenannten „multiplen Outcome-Index“ dar, der bei Vergleichen von Einrichtungen oder Rehabilitandengruppen die Übersichtlichkeit verbessert.

 

Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter www.requamo.de

 

Projektverantwortliche am IFR

Dr. biol. hum. Dipl.-Inform. Rainer Kaluscha (rainer.kaluscha@ifr-ulm.de), Projektleitung

Belinda Brack (belinda.brack@ifr-ulm.de)

Sarah Leinberger (sarah.leinberger@ifr-ulm.de)

Finanzierung/Fördermittel

  • DRV Baden-Württemberg
  • DRV Braunschweig-Hannover
  • DRV Nordbayern
  • Eigenmittel

Kooperation

  • Sozial- und Arbeitsmedizinische Akademie (SAMA)
  • Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen (GfQG)
  • Qualitätsverbund Gesundheit Baden-Württemberg – „Gemeinsam für die beste Reha“
  • Verbund Norddeutscher Rehabilitationskliniken (VNR)
  • DRV Baden-Württemberg
  • DRV Braunschweig-Hannover,
  • DRV Nordbayern
  • insgesamt 47 Rehabilitationskliniken der beteiligten Verbünde und Rentenversicherungen

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

Geschäftsstelle

Am Kurpark 1

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Adjustierung des sozialmedizinischen Verlaufs nach medizinischer Rehabilitation (SMV)

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Kurzbeschreibung

Hintergrund:

Bei der gesetzlichen Rentenversicherung werden Rehabilitationsleistungen mit dem Ziel durchgeführt, eine wesentliche Besserung oder Wiederherstellung einer erheblich gefährdeten oder bereits geminderten Erwerbsfähigkeit zu erreichen, oder zumindest eine Verschlechterung zu vermeiden. Rehabilitationsleistungen führen somit zu einer längeren Erwerbstätigkeit von Versicherten, welche der Rentenversicherung darüber hinaus auch als aktive Beitragszahler erhalten bleiben.

Zur fortlaufenden Verbesserung der Leistungsqualität in der medizinischen und beruflichen Rehabilitation werden von der Deutschen Rentenversicherung Instrumente der Reha-Qualitätssicherung an Fachabteilungen eingesetzt, die rentenversicherungseigen oder von der Deutschen Rentenversicherung federführend belegt sind. Aktuell werden unter anderem die Behandlungszufriedenheit und der subjektive Behandlungserfolg als Qualitätsindikatoren erfasst. Durch eine adjustierte Bewertung, d.h. eine Bewertung unter Berücksichtigung vorbestehender Merkmale der Rehabilitanden, wird ein fairer Vergleich von Reha-Fachabteilungen ermöglicht.

 

Projektziele:

Ziele des Projektes sind die Entwicklung einer Adjustierungsstrategie für den sozialmedizinischen Verlauf. Um die berufliche Wiedereingliederung möglichst fair zwischen Fachabteilungen zu vergleichen, müssen Einflüsse aus ergebnisrelevanten vorbestehenden Merkmalen der Rehabilitanden berücksichtigt werden, welche die behandelnden Fachabteilungen nicht beeinflussen können. Auf Basis des Adjustierungsmodells wird die Entwicklung eines nutzerfreundlichen Rückmeldekonzepts für die so ermittelten Ergebnisse der Qualitätssicherung angestrebt. Ferner soll geprüft werden, ob sich der sozialmedizinische Verlauf als Qualitätsindikator für eine gelungene Rehabilitation eignet.

 

Methodisches Vorgehen:

Bei den Auswertungen zum sozialmedizinischen Verlauf nach einer Rehabilitation werden Routinedaten der Rentenversicherung als Datengrundlage genutzt. Anhand von statistischen Auswertungen in Form von Regressionsmodellen mit einer oder mehreren Ebenen bzw. Kovarianzanalysen werden die Operationalisierung der beruflichen Wiedereingliederung sowie Einflussfaktoren auf diese identifiziert. Die Ergebnisse der Analysen fließen in das Adjustierungsmodell ein, anhand dessen das Rehabilitationsergebnis bzgl. der beruflichen Wiedereingliederung angepasst und somit fachabteilungsübergreifend vergleichbar gemacht werden kann. Auf Basis des vorgeschlagenen Adjustierungsmodells wird unter Einbezug von Fokusgruppen (mit Teilnehmern aus Reha-Einrichtungen sowie Rentenversicherungsträgern) ein verständliches Rückmeldekonzept zu den Ergebnissen entwickelt.

Das Projekt wurde am 02.09.2019 gestartet.

 

Projektverantwortliche

Prof. Dr. Gert Krischak (gert.krischak@ifr-ulm.de)

Dr. Rainer Kaluscha (rainer.kaluscha@ifr-ulm.de)

Sarah Leinberger (sarah.leinberger@ifr-ulm.de)

 

Förderung

  • Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV Bund)

 

Kooperationspartner

  • DRV Bund
  • Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (iqpr)

 

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„Welche Maßnahme für wen?“ – Evaluation des mittelfristigen Ergebnisses von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) anhand von Daten der Berufsförderungswerken und Rentenversicherung

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Kurzbeschreibung

Hintergrund

Aufgrund des demografischen Wandels sowie der Veränderung des Krankheitsspektrums hin zu chronischen Erkrankungen ist künftig mit einem steigenden Bedarf an Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) zu rechnen. Berufliche Bildungsleistungen zählen dabei zu den häufigsten und kostenintensivsten Maßnahmen. Die Berufsförderungswerke (BFW) bieten als wichtiger Leistungserbringung beruflicher Bildungsleistungen neben Vollausbildungen auch verschiedene Integrations- und Teilqualifizierungsmaßnahmen an. Diese Angebote unterscheiden sich in ihrer Dauer und Betreuungsintensität deutlich voneinander. Im Hinblick auf einen effizienten Ressourceneinsatz gewinnen die Evaluation beruflicher Bildungsleistungen sowie die bedarfsgerechte Vermittlung der Rehabilitanden in eine erfolgsversprechende Maßnahme zunehmend an Bedeutung.

Projektziel

Ziel des Projektes ist die Entwicklung von Kriterien zur Förderung des bedarfsgerechten Zugangs zu verschiedenen Maßnahmentypen. Dazu gehört auch die Evaluation des mittelfristigen Erfolgs verschiedener berufsbildender Maßnahmen in Abhängigkeit von bestimmten Merkmalen der Maßnahme und der Teilnehmer.

Methodisches Vorgehen

Die Auswertungen des vorliegenden Projektes erfolgen in zwei Strängen. Zunächst werden „historische“ Daten von im Berufsförderungswerk Schömberg durchgeführten beruflichen Bildungsleistungen aus der Rehabilitationsstatistikdatenbasis (RSD) der Rentenversicherung Baden-Württemberg sowie routinemäßig im Berufsförderungswerk erhobenen Daten herangezogen, die über Pseudonyme am Institut datenschutzgerecht verknüpft werden. Um einen Überblick über die aktuelle Zuweisungspraxis zu den Maßnahmen zu erhalten, werden zuerst die Teilnehmerstrukturen auf Basis von Routinedaten verglichen. Im Weiteren wird das mittelfristige Ergebnis der verschiedenen Maßnahmen, gemessen an der beruflichen Wiedereingliederung der Rehabilitanden zwei Jahre nach der Maßnahme ermittelt, sowie Analysen zu Einflussfaktoren (Prädiktoren) auf die berufliche Wiedereingliederung durchgeführt. Daraus sollen Hinweise abgeleitet werden, welche Untergruppen von Rehabilitanden von welcher Maßnahme mehr oder weniger profitieren: „Welche Maßnahme für wen?“. Diese Ergebnisse können dann künftig als Entscheidungshilfe bei der Zuweisung dienen.

Im Rahmen der prospektiven Analysen werden zusätzlich zu den vorliegenden Routinedaten mittels unterschiedlicher Erhebungsinstrumente sowohl von Seiten der Rehabilitanden als auch der Berufscoaches ergänzende Daten erhoben. Hierbei handelt es sich vorwiegend um „weiche“ Daten wie z.B. individuelle Kontextfaktoren der Rehabilitanden, die in den Routinedaten allenfalls indirekt erscheinen, aber für Zuweisung und Maßnahmeergebnis relevant sind. Unter Einschluss dieser kontinuierlich von aktuellen Rehabilitanden und deren Coaches erhobenen Daten werden weitere Analysen zu den Maßnahmeergebnissen sowie zu den Prädiktoren dieser Ergebnisse durchgeführt.

Projektverantwortliche

Prof. Dr. G. Krischak (gert.krischak@ifr-ulm.de)
Dr. T. Kölle (theresa.koelle@ifr-ulm.de), Projektleitung
Dr. R. Kaluscha (rainer.kaluscha@ifr-ulm.de)

Förderung

Deutsche-Rentenversicherung Baden Württemberg

Kooperation

Berufsförderungswerk Schömberg gGmbH
Deutsche-Rentenversicherung Baden Württemberg

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Rehabilitationszugang und –bedarf: Sektorenübergreifende Analyse von Versorgungsdaten der AOK und DRV Baden-Württemberg

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Kurzbeschreibung

Hintergrund

Der Zugang zur medizinischen Rehabilitation ist eine viel diskutierte Schnittstelle des deutschen Gesundheitssystems. Studienergebnisse deuten sowohl auf Über- als auch Unterversorgung durch rehabilitative Leistungen hin. Hinweise auf eine mögliche Unterinanspruchnahme geben beispielsweise häufige gesundheitsbedingte Frühberentungen, ohne vorherige medizinische Rehabilitationsmaßnahmen. Zudem zeigt eine internationale Vergleichsstudie, dass chronisch Kranke in Deutschland erst relativ spät eine adäquate rehabilitative Behandlung erhalten.

Projektziel

Das Ziel des Projektes ist einerseits die Gewinnung von Erkenntnissen über die Effekte medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen bzw. des Verzichts auf eine Antragstellung trotz Indikation für eine Rehabilitation. Andererseits sollen solche Kriterien identifiziert werden, die eindeutige Hinweise auf einen Rehabilitationsbedarf liefern.

Methodisches Vorgehen

In einer retrospektiven Kohortenstudie werden sektorübergreifende Behandlungs- und Krankheitsverläufe zwischen Personen mit Rehabilitationsantrag und Personen mit einem potentiellen Rehabilitationsbedarf, die jedoch keinen Antrag gestellt haben, vergleichend untersucht. Datenbasis sind Routinedaten der Allgemeinen Ortskrankenkasse und der DRV-BW. Zur Annäherung an Kriterien, die auf einen möglichen Rehabilitationsbedarf hinweisen, werden in Daten zu ambulanten und stationären Behandlungen und Diagnosen, Arbeitsunfähigkeitszeiten und Heil- und Hilfsmitteln typische Merkmalsausprägungen und -kombinationen ermittelt, anhand derer die Beantragung bzw. die Durchführung einer Rehabilitationsmaßnahme vorhergesagt werden kann.

Zur Identifizierung von hemmenden und fördernden Faktoren für die Inanspruchnahme von Rehabilitationen werden Antragsteller und Nichtantragsteller mit angenommener Rehabilitationsindikation postalisch befragt.

Durch die Gegenüberstellung des weiteren Krankheits- und Behandlungsverlaufs sowie der damit verbundenen Kosten zwischen Rehabilitanden und Versicherten mit vergleichbarem Rehabilitationsbedarf ohne Inanspruchnahme einer Rehabilitation wird der Nutzen rehabilitativer Maßnahmen untersucht.

Projektverantwortliche

Prof. Dr. G. Krischak (gert.krischak@ifr-ulm.de)
Dr. R. Kaluscha (rainer.kaluscha@ifr-ulm.de)
Dr. S. Jankowiak (silke.jankowiak@ifr-ulm.de)

Förderung

Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg
AOK Baden-Württemberg
Institutsmittel

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

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Zugang und Inanspruchnahme onkologischer Rehabilitationsmaßnahmen sowie Effekte auf die Erwerbs- und Pflegeprognose

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Kurzbeschreibung

Hintergrund

Die Diagnose Krebs greift zumeist abrupt und nachhaltig in die Lebenswelt Betroffener und deren Angehöriger ein. Sowohl die Erkrankung als auch die Therapien führen zu starken körperlichen und psychosozialen Belastungen der Betroffenen und somit zu einem komplexen Behandlungsbedarf. Auch bei gut zu behandelnden Krebsarten ist häufig eine längere Zeit für die vollständige Genesung (Rekonvaleszenz) erforderlich. Eine onkologische Rehabilitation kann diesen Wiederherstellungsprozess unterstützen und die gesellschaftliche Teilhabe positiv beeinflussen.

In Bezug auf die Ergebnisse onkologischer Rehabilitationen konnte gezeigt werden, dass sie sowohl die körperliche Funktionsfähigkeit als auch die psychische Befindlichkeit sowie die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Allerdings ist weitgehend unklar, nach welchen Kriterien in der Versorgungspraxis eine onkologische Rehabilitation empfohlen oder in Anspruch genommen wird, welche Patientengruppen davon profitieren und ob ein bedarfsgerechter Zugang bei onkologischen Rehabilitationsmaßnahmen vorliegt.

Projektziel

Mit Hilfe der Studie sollen einerseits Merkmale, die die Inanspruchnahme von onkologischen Rehabilitationsmaßnahmen beeinflussen, identifiziert werden. Anderseits sollen Versorgungsergebnisse zwischen onkologischen Patienten, die eine Rehabilitation in Anspruch genommen haben (Rehabilitanden), und Patienten, die keine onkologische Rehabilitation durchgeführt haben (Nicht-Rehabilitanden), verglichen werden.

Daneben sollen Kenntnisse über subjektiv wahrgenommene Förderfaktoren und Barrieren für Inanspruchnahme gewonnen werden.

Methodisches Vorgehen

In die Studie werden onkologische Patienten aus den drei größten Erkrankungsgruppen, d.h. „Brustkrebs“, „Prostatakrebs“ und „Darmkrebs“, eingeschlossen.

Im Projekt werden zwei methodische Strategien verfolgt: In einem ersten Schritt erfolgt eine Analyse von Versorgungsdaten der Deutschen Rentenversicherung (RSD: Rehabilitationsstatistikdatenbasis) und der AOK Baden-Württemberg (Sekundärdatenanalyse). Dabei wird untersucht, welche individuellen Eigenschaften der Patienten (z.B. Krebsart, Begleiterkrankungen, soziodemografische Merkmale) sowie Merkmale der ambulanten bzw. stationären Krebsbehandlung (z.B. Dauer und Art der Tumorbehandlung) die Inanspruchnahme einer onkologischen Rehabilitationsmaßnahme beeinflussen. Anschließend werden die berufliche und soziale Teilhabe (Erwerbs-/ Pflegeprognose) sowie der weitere Behandlungs- und Krankheitsverlauf im niedergelassenen und stationären Versorgungssektor nach der Krebstherapie bzw. Rehabilitationsmaßnahme zwischen onkologischen Patienten, die eine Rehabilitation in Anspruch genommen haben (Rehabilitanden), und Patienten, die keine onkologische Rehabilitation durchgeführt haben (Nicht-Rehabilitanden), verglichen.

In einem zweiten Schritt erfolgt eine Befragung von ca. 1.500 Patienten (je 500 der drei ausgewählten Indikationen) zu subjektiv wahrgenommenen Barrieren und Förderfaktoren für die Inanspruchnahme onkologischer Rehabilitationsmaßnahmen (subjektiver Rehabilitationsbedarf, Kenntnisse und Erwartungen) sowie zum subjektiv wahrgenommenen Nutzen der Folgebehandlungen (Rehabilitation vs. ambulante/stationäre Therapien). Zusätzlich sollen weitere Kontextfaktoren für den Zugang erhoben werden (u.a. Aufklärungsmethoden des behandelnden Tumorzentrums hinsichtlich der Möglichkeit zur onkologischen Rehabilitation, Unterstützung bei der Antragsstellung).

Projektverantwortliche

Prof. Dr. G. Krischak (gert.krischak@ifr-ulm.de)
Dr. S. Jankowiak (silke.jankowiak@ifr-ulm.de), Projektleitung
Dr. R. Kaluscha (rainer.kaluscha@ifr-ulm.de)

Förderung

DRV Baden-Württemberg
Institutsmittel

Kooperationspartner

DRV Baden-Württemberg
AOK Baden-Württemberg
Asklepios Klinik Triberg (Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Widmann)
Krebsverband Baden-Württemberg e.V.

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Formative Evaluation des PAULI-Konzepts „Psychosomatik – auffangen, unterstützen, leiten und integrieren“

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Kurzbeschreibung

Hintergrund

Die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage die auf psychische Erkrankungen zurück zu führen sind, hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt. Zeitgleich werden aktuell nur 10-15% der psychisch Erkrankten mit Behandlungsbedarf auch tatsächlich fachpsychotherapeutisch/-psychiatrisch behandelt. Um die derzeitigen ambulanten Versorgungsangebote zu ergänzen und Patienten eine frühzeitige Behandlung zu ermöglichen, wurde das sechswöchige Behandlungsprogramm PAULI (Psychosomatik – auffangen, unterstützen, leiten und integrieren) entwickelt. PAULI richtet sich an Patienten, die arbeitsunfähig und (noch) nicht in einer psychotherapeutischen Behandlung sind. Ziel ist die Reduktion psychosomatischer Symptome sowie eine schnelle Rückführung in das Berufsleben oder die Vorbereitung auf eine sich anschließende Rehabilitationsmaßnahme. Das Konzept orientiert sich an dem ICF-Modell der WHO und beinhaltet neben verhaltenstherapeutischen, tiefenpsychologischen und systemischen Verfahren auch körperpsychotherapeutische und achtsamkeitsbasierte Maßnahmen.

Projektziel

Ziel des Projekts ist es, das PAULI-Konzept zu modifizieren bzw. zu verbessern (formative Evaluation). Weiterhin soll der subjektive Nutzen des Patienten durch die Behandlung nach dem PAULI-Konzept erfasst werden.

Methodisches Vorgehen

Zur formativen Evaluation von PAULI findet eine Befragung von 150 Patienten mit psychischen Erkrankungen statt. Dazu werden sowohl standardisierte Fragebögen als auch selbst entwickelte Fragen zu drei verschiedenen Messzeitpunkten eingesetzt: zum Zeitpunkt der Aufnahme, der Entlassung und ein Jahr nach Beendigung der PAULI-Behandlung. Die Instrumente sollen zum einen soziodemografische Merkmale der Patienten, zum anderen den psychischen und physischen Gesundheitszustand sowie Aktivitäten und Teilhabe erfassen. Um nicht nur die Patienten- sondern auch die Therapeutenperspektive zu erfassen, erfolgt bei Aufnahme und Entlassung eine Bewertung des Gesundheitszustandes durch die Therapeuten. Zwischenanalysen sollen Aufschluss über mögliche Modifikationspotentiale ergeben.

Das Projekt wurde am 11.01.2018 gestartet.

Projektverantwortliche

Prof. Dr. G. Krischak (gert.krischak@ifr-ulm.de)
Dr. T. Kölle (theresa.koelle @ifr-ulm.de), Projektleitung
Dr. R. Kaluscha (rainer.kaluscha@ifr-ulm.de)

Kooperationspartner
ZAR Nanz medico GmbH & Co. KG (Dr. med. Ulrich Vieregge)

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Entwicklung und Erprobung eines robotergestützten Gangtrainers für die Gangtherapie (Real Time Adaptive Endeffektorsystem – RTAE)

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Kurzbeschreibung

Hintergrund:

In rund 70 % aller Fälle zieht ein Schlaganfall einschränkende Langzeitfolgen nach sich. Halbseitenlähmungen gehören dabei zu den häufigsten Folgen. Dennoch können Betroffene im Rahmen umfangreicher Reha-Maßnahmen das Gehen wieder trainieren und die verlorenen Aktivitäten wieder neu erlernen. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Rehabilitation liegt in der Anzahl an Wiederholungen.

Roboterassistierte Gangsysteme stellen eine Therapiemethode zur Steigerung der Trainingsintensität dar und ermöglichen so das Neuerlernen sowie die Verbesserung der Gehfähigkeit. Aktuell kommt in der Therapie ein Gangtrainer mit Endeffektorsystem zum Einsatz. Die Bewegungen des Patienten werden dabei über einen Motorantrieb am Fuß geführt. Diese Systeme erlauben zwar eine Eigenaktivität des Patienten unter Betreuung eines Therapeuten, jedoch werden die Bewegungen der Patienten geführt und der Patienten erhält keine Rückmeldung zu seinem Gangmuster. Damit wird die Gleichgewichtsfähigkeit nicht optimal gefördert und das Potential für eine eigene Kraftentwicklung wird nicht ausgeschöpft.

Projektziel:

Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung und Erprobung eines robotergestützten Gangtrainers, der dem Patienten eine auf ihn abgestimmte Rückmeldung zu seinem Gangmuster geben und sich an das individuelle Gangbild anpassen kann. Dieser Gangtrainer soll speziell für die Gruppe der Schlaganfallpatienten mit Beeinträchtigung des Ganges entwickelt werden.

Methodisches Vorgehen:

Das methodische Vorgehen ist in zwei Schritte aufgeteilt. Im ersten Schritt wird eine Pilotstudie durchgeführt. Diese dient zur Erhebung von in der Ganganalyse eingesetzten biomechanischen Kenngrößen (u.a. Druckverteilungen, Muskelaktivität, Gelenkwinkel) bei gesunden Probanden sowie bei Schlaganfallpatienten. Die Analyseergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung der Sensorik und Elektronik des zukünftigen Gangtrainers. In einem zweiten Schritt wird dann ein Prototyp des robotorgestützen Gangtrainers entwickelt. Der dann in einer Folgestudie hinsichtlich Praktikabilität und klinische Handhabung geprüft wird.

Projektverantwortliche

Prof. Dr. G. Krischak (gert.krischak@ifr-ulm.de)
Christina Kaltenbach (christina.kaltenbach@ifr-ulm.de) Projektleitung
Dr. PH Sebastian Knapp (sebastian.knapp@ifr-ulm.de)

Kooperationspartner

medica Medizintechnik GmbH
Lehrstuhl für Produktentwicklung an der Ruhr-Universität Bonn
zebris Medical GmbH

Förderung

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie; ZIM- Förderprojekt

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Formative Evaluation des Modellprojekts „Gesundheitscheck für Pflegekräfte“ im Stadt- und Landkreis Karlsruhe

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Kurzbeschreibung

Hintergrund:

Ein wesentliches Ziel des Flexirentengesetzes aus dem Jahr 2016 ist es, die Rolle der Prävention bei der gesetzlichen Rentenversicherung zu stärken. In trägerübergreifenden Modellprojekten erprobt die Deutsche Rentenversicherung daher die Einführung einer berufsbezogenen Gesundheitsvorsorge für Versicherte ab dem vollendeten 45. Lebensjahr nach §14 Abs. 3 SGB VI. In diesem Sinne boten die Rentenversicherungsträger Baden-Württemberg und Bund gemeinsam mit der Unfallkasse Baden-Württemberg und der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege einen berufsbezogenen Gesundheitscheck für Pflegekräfte aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe im Jahr 2018 an.

Die Möglichkeit zur Teilnahme am Gesundheitscheck erhielten Pflegekräfte im Alter von 45 bis 52 Jahren, die bereits Beeinträchtigungen der beruflichen Leistungsfähigkeit aufwiesen. Hierzu versendeten die Rentenversicherungsträger Einladungsschreiben inklusive eines Selbsttests, dem Work Ability Index (WAI), der die Arbeitsfähigkeit erfasst und hilft, den Bedarf an der Teilnahme am Gesundheitscheck festzustellen. Sofern das WAI-Ergebnis den Schwellwert von 44 Punkten unterschritt, wurden die Pflegekräfte gebeten, einen Termin in einer Untersuchungsstelle im Raum Karlsruhe zur Inanspruchnahme des Gesundheitschecks zu vereinbaren. In einer ärztlichen Beratung wurde dann die berufliche Gesundheit (z.B. tätigkeitsbedingte Belastungsfaktoren) der Pflegekraft besprochen und bei Bedarf Empfehlungen zur Teilnahme an speziellen Angeboten (z.B. einer medizinischen Rehabilitation) ausgesprochen.

Projektziele:

Die Studie dient der wissenschaftlichen Begleitung des Modellprojekts und ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil sollen Kenntnisse über den subjektiven Bedarf der Pflegekräfte hinsichtlich eines speziell an sie gerichteten Präventionsangebots sowie über die Zufriedenheit mit dem neuen Angebot gewonnen werden. Außerdem werden subjektiv wahrgenommene Förderfaktoren und Barrieren der Inanspruchnahme erhoben. Im zweiten Teil erfolgt eine Nachbefragung der Teilnehmer ein Jahr nach Inanspruchnahme des Gesundheitschecks, die zeigen soll, inwiefern die Teilnehmer in diesem Zeitraum die Empfehlungen der Ärzte (Teilnahme an speziellen Angeboten, Kontaktaufnahme zum Hausarzt, persönliche Empfehlungen) umgesetzt haben und welche Faktoren die Umsetzung förderten oder behinderten.

 Methodisches Vorgehen:

Für den ersten Teil der Studie werden alle Pflegekräfte, welchen die Teilnahme am Gesundheitscheck im Jahr 2018 angeboten wurde, mittels eines Fragebogens befragt. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Pflegekräfte letztendlich tatsächlich am Angebot teilgenommen haben.

Gegenstand der Befragung ist zum einen der subjektive Bedarf, den die Pflegekräfte hinsichtlich eines Gesundheitschecks haben. Zum anderen werden die Pflegekräfte gebeten, das erhaltene Informationsmaterial von der Rentenversicherung sowie den eingesetzten WAI zu bewerten. Pflegekräfte, die am Gesundheitscheck teilgenommen hatten, werden insbesondere zu ihren Beweggründen für die Teilnahme, den Schwierigkeiten, die sie überwinden mussten und zu Verbesserungsvorschlägen befragt. Außerdem sollen diese die Kontaktaufnahme zur Untersuchungsstelle und auch den Gesundheitscheck bewerten. Pflegekräfte, die nicht am Gesundheitscheck teilgenommen hatten, werden vor allem zu den Gründen für die Nicht-Teilnahme befragt. Darüber hinaus sollen sie Aussagen dazu treffen, unter welchen Bedingungen sie unter Umständen zur Teilnahme bereit gewesen wären, d.h. was beim Vorgehen verändert werden müsste, damit sie das Angebot in Anspruch nehmen.

Parallel wird eine qualitative Datenerhebung anhand teilstrukturierter Interviews durchgeführt. Dabei werden die Ärzte aus den arbeitsmedizinischen Untersuchungsstellen zu konzeptionellen Stärken und Schwächen des Gesundheitschecks sowie dazu, ob und an welcher Stelle sie Optimierungsbedarf sehen, befragt.

Im zweiten Teil der Studie werden alle Pflegekräfte, die am Gesundheitscheck teilgenommen haben, ein Jahr später erneut befragt.

Dabei sollen Kenntnisse darüber gewonnen werden, welche Empfehlungen (z.B. Inanspruchnahme einer medizinischen Rehabilitation, Weiterbehandlung beim Hausarzt) die Teilnehmer bei dem Gesundheitscheck erhalten und anschließend umgesetzt haben und welche Faktoren die Umsetzung der Empfehlungen förderten oder behinderten. Zudem sollen Änderungen, die sich seit der Teilnahme am Gesundheitscheck bei den Teilnehmern ergeben haben (z.B. bessere Bewältigung beruflicher Belastungen, höheres Gesundheitsbewusstsein, Veränderungen am Gesundheitszustand und am Arbeitsplatz), erfasst werden. Dabei sollen die Teilnehmer auch angeben, welchen Einfluss ihrer Ansicht nach der Gesundheitscheck bzw. die umgesetzten Maßnahmen auf die Veränderungen hatten.

Das Projekt wurde am 01.01.2018 gestartet.

 Projektverantwortliche

Prof. Dr. G. Krischak (gert.krischak@ifr-ulm.de)

Marina Jost (marina.jost@ifr-ulm.de), Projektleitung

Silke Jankowiak (silke.jankowiak@ifr-ulm.de)

Rainer Kaluscha (rainer.kaluscha@ifr-ulm.de)

Förderung

  • DRV Baden-Württemberg (1.Teil der Studie)
  • DRV Bund (2.Teil der Studie)
  • Institutsmittel

Kooperationspartner

  • DRV Baden-Württemberg
  • DRV Bund
  • Unfallkasse Baden-Württemberg
  • Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

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Evaluation des Behandlungskonzepts für Schlaganfallpatienten der Phase D in der neurologischen Rehabilitation „AOK-proReha Schlaganfall“

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Kurzbeschreibung

Hintergrund:

Aufgrund des Fehlens einheitlicher Behandlungsstandards in der neurologischen Rehabilitation, dürften derzeit einrichtungsspezifische Behandlungskonzepte vorliegen. Daher strebt die AOK Baden-Württemberg durch ihr Projekt „AOK-proReha Schlaganfall“ landesweit eine Verbesserung und Harmonisierung der Versorgungssituation in der neurologischen Rehabilitation an. Dabei soll ein neues, einrichtungsübergreifendes Konzept die Grundlage für Behandlungsentscheidungen in der neurologischen Rehabilitation darstellen und somit letztlich auch die Versorgungsqualität verbessern.

Die Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung (SEVERA) des Universitätsklinikums Freiburg entwickelte dazu im Auftrag der AOK Baden-Württemberg ein neues Behandlungskonzept für Schlaganfallpatienten der Phase D. Das IFR Ulm wurde von der AOK Baden-Württemberg mit der Evaluation des neuen Behandlungskonzepts betraut.

Projektziel:

Ziel der Studie ist die Prüfung der Ergebnisqualität. Dabei soll untersucht werden, welche Effekte das neue Behandlungskonzept gegenüber den bisherigen Behandlungsstrategien der Einrichtungen erzielt. Zudem wird überprüft, inwieweit das neue Konzept in der Praxis umsetzbar ist.

Methodisches Vorgehen:

Insgesamt nehmen 13 neurologische Rehabilitationseinrichtungen in Baden-Württemberg an der Studie teil, von denen fünf Kliniken ausschließlich als Vergleichskliniken und drei ausschließlich als Modellkliniken dienen. Fünf Einrichtungen implementieren das neue Behandlungskonzept nach der Ergebung von Vergleichsdaten und sind somit Vergleichs- und Modellklinik. Die Datenerhebung in den teilnehmenden Rehabilitationseinrichtungen erfolgt auf Grundlage einer Patientenbefragung sowie vereinheitlichter Untersuchungs- und Testverfahren (Assessmentbatterie). Zudem werden nach Implementierung des neuen Behandlungskonzepts die durchgeführten therapeutischen Maßnahmen Behandlungsintensität sowie aufgetretene Probleme bei der Umsetzung und Gründe für eventuelle Abweichung vom Behandlungskonzept mittels eines Therapiedokumentationsbogens erhoben.

Zur Bewertung der Struktur- und Prozessqualität der teilnehmenden Kliniken sowie zur Bestimmung von Klinikunterschieden bei den bisherigen Behandlungskonzepten werden entsprechende Items aus den Fragebögen der QS-Reha herangezogen.

Hauptzielgröße der Evaluation ist die Ergebnisqualität auf Basis der festgelegten Erhebungsinstrumente (Fragebögen, Assessments). Im Fokus stehen dabei die Selbständigkeit und Funktionsfähigkeit der Patienten. Dabei wird geprüft, ob das neue Konzept zumindest gleich gut (Prüfung auf Nicht-Unterlegenheit) oder sogar besser ist, als die bisher in der Praxis angewandten Konzepte der einzelnen Kliniken.

Im ersten Analyseschritt wird überprüft, ob sich die Patienten, die gemäß den bisherigen Klinikkonzepten versorgt wurden, z.B. hinsichtlich Alter oder Begleiterkrankungen von den Teilnehmern an dem neuen Konzept unterscheiden. Hierfür werden die Daten, die bei Aufnahme in die Rehabilitation erhoben wurden, verglichen.

Das Behandlungsergebnis wird über die Differenz der Aufnahme-, Entlassungs- und Katamnesedaten (nach vier Monaten) bestimmt. Dieses erfolgt sowohl für die Patienten, die gemäß der bisherigen Versorgung behandelt wurden als auch für die Patienten, die das neue Behandlungskonzept erhalten haben. Sofern die Differenzen in beiden Gruppen gleich sind, kann davon ausgegangen werden, dass das neue Behandlungskonzept gegenüber der bisherigen Versorgungspraxis zumindest gleichwertig ist.

Auf Basis der Therapiedokumentationsbögen erfolgt eine Beurteilung der Praktikabilität der neuen Behandlungsvorgaben. Des Weiteren kann der Behandlungsaufwand abgeschätzt werden. Um einen Vergleich mit der bisherigen Versorgungspraxis vornehmen zu können, werden die Modellkliniken hinsichtlich der Inhalte ihres bisherigen Behandlungskonzepts befragt.

Projektverantwortliche

Förderung

  • AOK Baden-Württemberg

Kontakt

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Bewegungsunterstützende Robotergeräte für individualisierte Behandlung in Bewegungstherapie/Rehabilitation (inBURG) – Teilvorhaben: Medizinische Wissensbasis und klinische Evaluation

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Kurzbeschreibung

Hintergrund:

In Deutschland sind Kniebewegungsschienen mittlerweile ein fester und evidenzbasierter Bestandteil in der Rehabilitation von Patienten mit Knie-TEP-Implantation. Sie unterstützen erfolgreich Physio- und Bewegungstherapie.

Um die Effektivität zu steigern, soll sich das Training mit der Kniebewegungsschiene an dem aktuellen Reiz- und Leistungszustand des Patienten orientieren. Zur Erhebung des individuellen Reizzustands und Leistungsniveaus des Patienten vor, während und nach der Therapie, wird die bewegungsunterstützendende assistiv-aktive Kniebewegungsschiene weiterentwickelt. Auf Basis der Erhebungen soll sich die Trainingsintensität stetig an den Patienten anpassen. Eine solche individualisierte Behandlung soll eine bestmögliche Unterstützung der Trainingstherapie gewährleisten.

Projektziel:

Ziel des Projektes ist die Individualisierung der Gerätesteuerung der bewegungsunterstützenden assistiv-aktiven Kniebewegungsschiene (inBURG), indem diese mit einer Bio-Sensorik zur Erfassung des Patientenzustandes und erweiterter „intelligenter“ Software (Expertensystem) ausgestattet wird.

Methodisches Vorgehen:

Das IFR Ulm formuliert die „medizinische Wissensbasis“ für die Bio-Sensorik. Zudem werden durch das Institut das Studiendesign der klinischen Testung erarbeitet sowie die Probandentestungen durchgeführt.

Die „Formulierung der medizinischen Wissensbasis“ umfasst die Definition geeigneter Parameter, die den Reizzustand und das Leistungsniveau postoperativ an einem Gelenk aufzeigen können, so dass eine individuelle Bewegungstherapie realisiert und der Heilungsprozess optimal unterstützt werden kann. Der Festlegung von Parametern werden sowohl Literaturrecherchen in elektronischen Datenbanken als auch Befragungen von Ärzten, Therapeuten und den späteren Anwendern zu möglichen Erhebungsparametern sowie Testreihen mit verschiedenen Parametern, wie z.B. Schwellungsmessung, zugrunde gelegt. Hierbei ist es essentiell sowohl eine Überforderung, die mit Reizzuständen, als auch eine Unterforderung, die mit einer verminderten Belastbarkeitssteigerung des Gewebes einhergehen kann, zu vermeiden.

Auf Basis der Formulierung der medizinischen Wissensbasis erfolgt die „Mitarbeit bei der klinischen Testung“ des Demonstrators inBURG, bei der das IFR Ulm eng mit dem Projektpartner Federseeklinik zusammenarbeitet. Hier werden das Studiendesigns inklusive Ethikantrag erarbeitet, um inBURG an Probanden und Patienten auf Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit zu testen. Bei der Testung werden insbesondere die ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekte (ELSI) in den Fokus genommen. Hierzu werden Patienten und Therapeuten aktiv in den Prozess der Studien- und Assessment-Entwicklung einbezogen. Ferner wird untersucht, inwieweit die definierten Parameter in der praktischen Anwendung geeignet sind, um den Reiz- und Leistungszustand zu erheben und eine effektive Therapie zu initiieren.

Projektverantwortliche

Förderung

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Kontakt

Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

Geschäftsstelle

Am Kurpark 1

88422 Bad Buchau

Telefon: +49 7582-800 5300

Telefax: +49 7582-800 5301

Evaluation des Behandlungskonzepts für Oberschenkelhalsfraktur (Indexdiagnose S72) in der geriatrischen Rehabilitation „AOK-proReha Geriatrie“

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund:Die AOK-BW möchte aktiv die Versorgungssituation älterer und multimorbider Patienten optimieren und eine angemessene Vergütung der ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Leistungen anstreben. Hierfür initiiert die AOK-BW ein Projekt „AOK-proReha Geriatrie“ das die Entwicklung und Evaluation eines neuen Behandlungskonzepts für Oberschenkelhalsfrakturen (Indexdiagnose S72) in der geriatrischen Rehabilitation beinhaltet. Für die Entwicklung des Behandlungskonzepts, basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, beauftragt die AOK-BW das IGES Institut. Anschließend wird das Konzept in mehreren Modelleinrichtungen in Baden-Württemberg eingeführt und erprobt. Das Institut evaluiert im Auftrag der AOK-BW dieses Konzept hinsichtlich der Ergebnisqualität.

b) Projektziel: Mit dem Projekt „AOK-proReha Geriatrie“ wird das Ziel verfolgt, durch die Einführung eines neuen Behandlungskonzeptes für Oberschenkelhalsfrakturen (Indexdiagnose S72) die Versorgungssituation in den geriatrischen Rehabilitationseinrichtungen zu verbessern.

c) Methodisches Vorgehen:Hauptzielgröße der Evaluation ist die Überprüfung der Ergebnisqualität des neuen Behandlungskonzepts sowie der Nachweis zumindest der Nicht-Unterlegenheit gegenüber der bisherigen Versorgungspraxis. Für diese Überprüfung wird das Patientenkollektiv, das nach dem neuen Behandlungskonzept behandelt wurde den „historischen“ Daten gegenüber gestellt.

Zur Messung der Ergebnisqualität werden zu Beginn (T1) und Ende (T2) des Rehabilitationsaufenthaltes verschiedene Assessments durchgeführt. Hierfür wird auf den KODAS-Fragebogen zurückgegriffen, der in Baden-Württemberg routinemäßig seit einigen Jahren in der geriatrischen Rehabilitation eingesetzt wird. Die Nutzung der KODAS-Daten bringt den Vorteil mit sich, dass auf Daten aus den letzten Jahren zurückgegriffen werden kann. Diese „historischen Daten“ dienen als Vergleichsgruppe für den Vergleich der beiden Behandlungsschemata.

Zudem ist eine Dokumentation der erfolgten Therapieelemente bzw. deren Behandlungsintensität im neuen Konzept erforderlich. Um auch hier einen Vergleich vornehmen zu können, werden die Einrichtungen hinsichtlich der Inhalte der alten Behandlungskonzepte befragt. Die Nicht-Unterlegenheit erfolgt durch die Festlegung des kleinsten klinisch relevanten Unterschieds der verschiedenen Assessments im KODAS.

Das neue Behandlungskonzept bringt Veränderungen bei klinikinternen Abläufen mit sich. Daher ist eine Überprüfung der Prozess- und Strukturqualität durch das Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm erforderlich.

 

Projektverantwortliche

 

Förderung

  • AOK Baden-Württemberg
  • Institutsmittel

 

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

 

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Am Kurpark 1
88422 Bad Buchau
Telefon: +49 7582-800 5300
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Die Rolle der cervicocephalen Kinästhesie in der Behandlung von Patienten mit Cervicalsyndrom – Trainierbarkeit und Trainingseffekte

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: Chronische Nackenbeschwerden (Cervicalsyndrom) sind ein verbreitetes Problem in unserer Gesellschaft. Je nach Ausprägung leiden die betroffenen Patienten unter Schmerzen im Schulter-Nacken-/Kopfbereich, Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, sowie emotionalen und kognitiven Störungen. Aktuelle Forschungsergebnisse geben Hinweise darauf, dass eine mögliche Ursache dieser Beschwerden in einer verminderten sensomotorischen Kontrolle der Halswirbelsäule (HWS) – in der Fachsprache als cervicocephale Kinästhesie (CK) bezeichnet – liegt. Das Training einer verminderten CK könnte demzufolge einen sinnvollen Ansatz darstellen, um die Beschwerden der betroffenen Patienten zu lindern.

b) Projektziel: Ziel des Projekts ist es festzustellen ob die CK mithilfe eines Virtual Reality (VR)- gestützten Verfahrens trainiert werden kann. Ferner soll herausgefunden werden ob ein Zusammenhang zwischen der CK und den klinischen Symptomen der Patienten besteht.

c) Methodisches Vorgehen:Um die Trainingseffekte bei Patienten mit Cervicalsyndrom evaluieren zu können, wird eine prospektive randomisierte, kontrollierte Pilotstudie mit drei Versuchsgruppen zur Überprüfung folgender Hypothesen durchgeführt:

  1. Patienten mit Cervicalsyndrom, die während einer dreiwöchigen stationären Rehabilitation ein zusätzliches individuelles VR-gestütztes Training erhalten, haben am Ende Ihres Klinikaufenthalts eine signifikant bessere CK als Patienten, die in dieser Zeit stattdessen
    a) eine „Standardrehabilitation“ erhalten.
    b) eine „Standardrehabilitation“ mit zusätzlichem sensomotorischen Gruppentraining erhalten.
  2. Eine Verbesserung der CK führt zu einer Besserung der klinischen Symptome und beeinflusst die individuelle Zielerreichung positiv.

Eingeschlossen werden Patienten, die aufgrund eines Cervicalsyndroms eine dreiwöchige stationäre Rehabilitation an der Federseeklinik Bad Buchau durchlaufen. Patienten der Kontrollgruppe erhalten die „Standardrehabilitation“ der Klinik. Patienten der Interventionsgruppe I erhalten dieselbe „Standardrehabilitation“ plus vier mal 30 min „sensomotorisches Gruppentraining“. Patienten der Interventionsgruppe II erhalten die „Standardrehabilitation“ plus sechs mal 20 min Training der CK mithilfe des VR-Verfahrens (Einzeltherapie).

Bei allen Patienten wird zu Beginn und zum Ende der Rehabilitation die CK gemessen. Zusätzlich werden die klinischen Symptome der Patienten mittels standardisierter Fragebögen, dem Neck Disability Index und der Goal Attainment Scale zu beiden Zeitpunkten erhoben.
Um die Gruppen miteinander zu vergleichen, werden die Lage- und Streuungsmaße der Zielgrößen (Differenz zwischen Zweit- und Erstmessung) analysiert und bei ausreichender Fallzahl mithilfe statistischer Tests auf signifikante Unterschiede hin untersucht.

 

Projektverantwortliche

 

Veröffentlichungen

Kramer M., Ramsayer B., Beck K., Honold M.
Dehner C. Cervicocephalic kinaesthesia in subjects with and without peripherally induced pain.
Journal of Musculoskeletal Pain 2013, 21(4): 327-333.

Kramer M., Honold M., Hohl K., Bockholt U., Rettig A., Elbel M., Dehner C.
Reliability of a new virtual reality test to measure cervicocephalic kinaesthesia.
Journal of Electromyography and Kinesiology 2009, 19(5):e353-61.

 

Förderung

  • Institutsmittel

 

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

 

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Adjustierung und Modifikation der Rehabilitandenbefragung (ADMO-1)

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: Ein wichtiger Bestandteil der Reha- Qualitätssicherung der Deutschen Rentenversicherung stellt die Rehabilitandenbefragung dar. Dabei werden Rehabilitanden zur Zufriedenheit mit der Maßnahme und dem subjektiven Erfolg der Maßnahme befragt. Die Ergebnisse der Befragung werden zwischen den einzelnen Fachabteilungen verglichen und an die Einrichtungen zurückgemeldet. Damit der Vergleich möglichst fair erfolgt, werden die Merkmale von Rehabilitanden in Form einer Adjustierung berücksichtigt.

b) Projektziel: Ziel des Projekts ist die Erneuerung der Adjustierung durch den Einsatz von Mehrebenen-Modellen, die Überprüfung von relevanten Einflussmerkmalen und die vollständige Überarbeitung des Rückmeldekonzepts.

c) Methodisches Vorgehen: Das methodische Vorgehen des Projekts gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil erfolgt die Neuanpassung der Adjustierung. Dafür werden zuerst der Umgang mit fehlenden Werten sowie die Fallzahlproblematik behandelt. Anschließend erfolgt die Variablenselektion. Die so entwickelten Modelle werden mit einem Bootstrap-Verfahren validiert.

Im zweiten Teil wird das Rückmeldekonzept in enger Abstimmung mit der Deutschen Rentenversicherung überarbeitet. Die erste Überarbeitung wird anschließend in Fokusgruppen diskutiert. An den Fokusgruppen nehmen Mitarbeiter der verschiedenen Rentenversicherungsträger und Einrichtungsmitarbeiter teil. Auf Basis der Fokusgruppen wird eine Onlinebefragung aller Anwender durchgeführt. Die Ergebnisse der Fokusgruppen und der Onlinebefragung werden herangezogen, um das Konzept abschließend zu überarbeiten.

Projektverantwortliche

Auftrageber

DRV Bund

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Aktualisierung der Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL)

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a) Hintergrund: Die Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL) ist für die Deutsche Rentenversicherung (DRV) ein bewährtes Instrument zur Dokumentation therapeutischer Leistungen in der medizinischen Rehabilitation. Die in den Reha-Entlassungsberichten erfassten KTL-Codes sind ein wichtiges Element der rehabilitativen Qualitätssicherung der DRV. Seit der letzten Überarbeitung der KTL vor sieben Jahren fanden verschiedene Veränderungen in der rehabilitativen Praxis statt. So machen beispielsweise die Einführung der Bachelor- und Masterstudienabschlüsse sowie die Entwicklung neuer Reha-Konzepte eine Überarbeitung der Klassifikation notwendig. Zudem konnten im Rahmen der KTL-Anwenderbetreuung der DRV vielfältige Informationen zu Fragen und Schwierigkeiten der Anwender gesammelt werden, die es zu berücksichtigen galt.

b) Projektziel: Ziel des Projekts ist die vollständige Überarbeitung der KTL. Dies betrifft alle KTL-Codes einschließlich ihrer Qualitätsmerkmale sowie die zur KTL gehörigen Dokumentationshinweise, -beispiele und Verzeichnisse.

c) Methodisches Vorgehen: Das methodische Vorgehen des Projekts gliedert sich in drei Schritte. Im ersten Schritt erfolgt die Durchführung einer umfangreichen Anwenderbefragung bei allen DRV belegten Rehabilitationseinrichtungen sowie relevanten Berufs- und Fachverbänden. Die Befragung wird als Papierfragebogen sowie als Online-Version konzipiert und ist von den Anwendern vornehmlich im Freitext zu beantworten. Die eingegangenen Anwenderrückmeldungen werden in einer speziell hierfür programmierten Vorschlagsdatenbank erfasst. Neben der Anwenderbefragung wurden die aus der KTL-Anwenderbetreuung der DRV vorhandenen Rückmeldungen sowie relevante Rehabilitations- und Schulungskonzepte berücksichtigt. Zur Diskussion der Anwenderrückmeldungen wird im Anschluss an die Befragung ein Expertentreffen durchgeführt.

Im zweiten Schritt der Überarbeitung erfolgt zunächst die Sichtung und thematische Kategorisierung der Anwenderrückmeldungen. Im Weiteren werden die Rückmeldungen sowohl vom Institutsteam als auch dem DRV Projektteam unabhängig bewertet. Diese Bewertungen bilden die Grundlage für die darauffolgende schrittweise Überarbeitung der KTL-Kapitel. Nachdem eine im Projektteam abgestimmte Version der Kapitel vorliegt, werden diese an ausgewählte Experten versandt, die nochmals um Rückmeldung gebeten werden. Im Anschluss daran erfolgt eine weitere Überarbeitung der Kapitel durch das Projektteam. Parallel hierzu werden die Dokumentationshinweise und -beispiele sowie die Kapiteleinleitungen ausgearbeitet.

Im letzten Schritt des Projekts wird die End-Version der aktualisierten KTL einschließlich aller Dokumentationshinweise und Verzeichnisse sowie einer elektronischen Version der Klassifikation erstellt.

Projektverantwortliche

Auftraggeber

DRV Bund

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

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Evaluation des Übergangs von der Akutklinik zur Anschlussheilbehandlung (AHB)

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a) Hintergrund: Eine Anschlussheilbehandlung (AHB) dient dazu, die im Krankenhaus begonnene (früh-) rehabilitative Behandlung intensiv fortzusetzen. Im Idealfall erfolgt hier ein nahtloser Übergang von der Akutklinik in eine Einrichtung der AHB. Dabei gilt das Erreichen der Rehabilitationsfähigkeit als Voraussetzung für die Aufnahme in eine Rehabilitationsklinik. Im Zuge der Einführung der DRG-Fallpauschalen (optional seit 2003, verpflichtend seit 2004), die mit einer Verkürzung der Krankenhausverweildauer einherging, wird auf eine eingeschränkte Rehabilitationsfähigkeit bei Rehabilitationsbeginn verwiesen. Dadurch können erst zu einem späteren Zeitpunkt des Rehabilitationsaufenthalts belastungsintensive Therapien erfolgen, so dass das Erreichen der Rehabilitationsziele gefährdet wird.

b) Projektziel: Ziel ist es, Kenntnisse über Veränderungen beim Zugang bzw. der Inanspruchnahme und bei Ergebnissen von orthopädischen Anschlussheilbehandlungen im Zeitraum zwischen 2004-2011 zu gewinnen. Daneben sollen Indikatoren des Bedarfs sowie Prädiktoren der Ergebnisse im Bereich der AHB identifiziert werden.

c) Methodisches Vorgehen: In einem ersten Schritt erfolgt anhand von Routinedaten der AOK Baden-Württemberg und DRV Baden-Württemberg eine sektorenübergreifende Analyse des Behandlungsgeschehens im zeitlichen Umfeld der AHB für Rehabilitanden, die bei der AOK Baden-Württemberg krankenversichert und bei der DRV Baden-Württemberg rentenversichert sind. Dabei wird der zeitliche Wandel der Versorgungsprozesse zwischen 2004-2011 analysiert, indem die Behandlungsverläufe (von der Akutbehandlung über eine ggf. vorhandene häusliche Übergangszeit bis hin zur Anschlussheilbehandlung) sowie die entsprechenden Versorgungsergebnisse zwischen den jeweiligen Patientenjahrgängen verglichen werden. Dabei wird eine Extrapolation künftiger Entwicklungen vorgenommen, um Aussagen über künftig zu erwartende Veränderungen bei der Inanspruchnahme von AHB und der Behandlungsergebnisse machen zu können.

In einem zweiten Schritt wird eine Querschnittstudie durchgeführt, um über die objektiven Daten hinaus weitere Erkenntnisse über die subjektiven Sichtweisen von Rehabilitationsmedizinern und Rehabilitanden zu gewinnen. Im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie werden Personen mit Hüft- oder Knie-Totalendoprothese oder operierten Bandscheibenschaden zu Beginn und am Ende der Rehabilitation befragt. Hierbei werden differenziertere Informationen zum intra- und postoperativen Behandlungsverlauf (u.a. Dauer der Akutbehandlung und Übergangszeit, stationäre Maßnahmen zur Frührehabilitation, ambulante Behandlungen während der Übergangszeit) sowie zur Rehabilitationsfähigkeit (u.a. funktionaler Zustand bei Rehabilitationsbeginn) und zu Behandlungsergebnissen (u.a. Beurteilung des Rehabilitationserfolgs, subjektiver Gesundheitszustand) erhoben. Die Versorgungsprozesse im Akutsektor und Übergang zur AHB werden der Inanspruchnahme und den Ergebnissen der Rehabilitation gegenübergestellt, um Indikatoren des Rehabilitationsbedarfs sowie Prädiktoren der Rehabilitationsergebnisse im Bereich der AHB identifizieren zu können.

Projektverantwortliche

Förderung

  • Deutsche Rentenversicherung Bund
  • Institutsmittel

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

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Nachsorge im Bereich der Kinder- und Jugendrehabilitation – Status Quo

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund:Die Rehabilitation von körperlich und psychisch kranken Kindern und Jugendlichen ist eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung des Gesundheitszustands und damit einhergehend zu deren Integration in Schule und Ausbildung. Die Behandlung chronischer Erkrankungen erfordert einen Versorgungsansatz, der über einen stationären Rehabilitationsaufenthalt hinausgeht, um den Transfer des Erlernten in den Alltag und die Nachhaltigkeit der erreichten Effekte sicherzustellen. Eine Bestandsaufnahme, welche Angebote und Maßnahmen für Kinder und Jugendliche nach einem Rehabilitationsaufenthalt offen stehen und wie die Betreuung konkret abläuft, gibt es bislang nicht. Ebenso gibt es bisher keine Empfehlungen zur Nachsorge, die aus einer Bestandsaufnahme abgeleitet wurden. Ferner ist unklar, welcher Bedarf von Seiten der Kinder und Jugendlichen mit einer chronischen Erkrankung besteht.

b) Projektziel: Das Ziel des Projektes ist die Erfassung des derzeitigen Ist-Zustands der Nachsorge nach einer Kinder- und Jugendrehabilitation.

c) Methodisches Vorgehen: Es werden Rehabilitationseinrichtungen für Kinder und Jugendliche postalisch zu ihrem jeweiligen Vorgehen bei der Vorbereitung der Kinder und Jugendlichen auf die Zeit nach der Rehabilitation, zur Aussprache von Nachsorgeempfehlungen sowie zur Sicherstellung einer weitergehenden Betreuung befragt. Weiterhin ist die deskriptive Auswertung bereits vorliegender Fragebögen von Eltern (N≈1200) und Kindern/Jugendlichen (N≈500) zur Umsetzung von Nachsorgemaßnahmen und Barrieren Teil der quantitativen Datenerhebung und -analyse. Zur Beschreibung wie sich die weitergehende Betreuung der Kinder und Jugendliche nach einer Rehabilitation durch niedergelassene Ärzte und Klinikärzte gestaltet, werden Telefoninterviews mit Behandlern verschiedener Disziplinen (Allgemeinmedizin, Pädiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik) durchgeführt. Die Perspektive der betroffenen Kinder bzw. Jugendlichen und Eltern wird in Fokusgruppen weiter beleuchtet. Zur Rekrutierung der Eltern und Kinder bzw. Jugendlichen ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Bündnis Kinder und Jugendrehabilitation vorgesehen. Die Auswertung der Befragung der Rehabilitationseinrichtungen erfolgt deskriptiv. Das qualitativ erhobene Datenmaterial (Telefoninterviews, Fokusgruppen) wird nach der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.

Projektverantwortliche

Förderung
Nachwuchsakademie Versorgungsforschung Baden-Württemberg

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

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Nachhaltigkeit der Effekte einer Rehabilitation bei Kindern und Jugendlichen

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: In den letzten Jahren ist eine deutliche Zunahme der chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter zu verzeichnen. Bei unzureichender Behandlung führen diese zu einer verringerten Leistungsfähigkeit und damit nicht nur zu Einschränkungen der Schul- und Ausbildungsfähigkeit, sondern auch – vorausschauend betrachtet – zu Beeinträchtigungen der Erwerbsfähigkeit im Erwachsenenalter. Die medizinische Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen ist hierbei ein wichtiges Instrument zur Integration in Schule und Ausbildung und damit zur späteren Eingliederung in das Erwerbsleben.

b) Projektziel: Das Ziel des Projekts ist es, die Ergebnisse von Rehabilitationsmaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen zu evaluieren und die Nachhaltigkeit der erzielten Effekte zu überprüfen.

c) Methodisches Vorgehen: Das Studiendesign lehnt sich an die Evaluation der Kooperation zwischen DRV-BW und Hausärzteverband an (Projekt: „Modellprojekt HVBW-REHA: Intensivierte Einbindung des Hausarztes in die Nachsorge nach Abschluss der Rehabilitation“), bei der eine gemeinsame Auswertung von Routinedaten (Rehabilitationsstatistikdatenbasis) der DRV-BW sowie von Angaben aus Hausärzte- und Rehabilitandenfragebögen erfolgt. Im Rahmen dieses Projekts werden studienrelevante Informationen ebenso aus verschiedenen Perspektiven erhoben. Neben den Routinedaten werden die Sichtweisen der Kinder- und Jugendmediziner sowie der Kinder bzw. Jugendlichen und deren Eltern ausgewertet. Die Kinder- und Jugendmediziner führen nach Abschluss der Rehabilitation ein Rückkehrgespräch, bei dem sie u.a. eine Einschätzung der Schul- und Ausbildungsfähigkeit vornehmen sowie den Gesundheitszustand des Kindes und sein Wissen über die Erkrankung beurteilen. Dies wird in einem Fragebogen festgehalten. Im Zuge eines weiteren Gesprächs sechs Monate nach Abschluss der Rehabilitation wird die Stabilität der Ergebnisse dokumentiert.

Die Fragebögen für Eltern (Fremdeinschätzung) und für Kinder/Jugendlichen ab 12 Jahren (Selbsteinschätzung) dienen zur Erfassung der Zufriedenheit mit der Rehabilitation, des Gesundheitszustandes, der Lebensqualität und des Krankheitsmanagements. Die Fragebögen werden 6-12 Monate nach der Rehabilitation versendet.

Im Rahmen der Analysen stellt die Schul- und Ausbildungsfähigkeit zu Rehabilitationsende sowie 6 bis 12 Monate nach der Rehabilitation das wichtigste Outcomekriterium dar. Nebenzielgrößen sind Krankheitsmanagement, Gesundheitszustand und -verhalten sowie die Lebensqualität und -zufriedenheit des Kindes/Jugendlichen. Darüber hinaus werden die Aussagen der Kinder/Jugendlichen, der Eltern und der Kinder- bzw. Jugendmediziner hinsichtlich Divergenz bzw. Konvergenz geprüft.

Projektverantwortliche

Förderung

  • Deutsche-Rentenversicherung Baden-Württemberg
  • Institutsmittel

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

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Telefon: +49 7582-800 5300
Telefax: +49 7582-800 5301

Fallmanagement bei Leistungen zur Teilhabe

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: Mit dem Ziel der Erhaltung bzw. Wiederherstellung der beruflichen Teilhabe führt die Deutsche Rentenversicherung sowohl Maßnahmen der medizinischen als auch der beruflichen Rehabilitation durch. Zur Erreichung dieses Ziels kann für einzelne Versicherte eine individuelle Unterstützung des Rehabilitationsprozesses durch ein Fallmanagement sinnvoll sein. Verschiedene Rentenversicherungsträger wenden daher bereits Fallmanagement in der Betreuung ihrer Versicherten an. Die verschiedenen Konzepte des Fallmanagements unterscheiden sich jedoch deutlich. Zur Entwicklung eines rentenversicherungsübergreifenden Fallmanagements hat die Deutsche Rentenversicherung Bund ein wissenschaftliches Projekt ausgeschrieben. Das Institut hat sich gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern (Prof. Peter Löcherbach, Prof. Christian Rexrodt, Prof. Edwin Toepler) beworben und den Zuschlag erhalten.

b) Projektziel: Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Fallmanagementkonzeptes, das bei allen Trägern der Deutschen Rentenversicherung eingesetzt werden kann.

c) Methodisches Vorgehen: Methodisch ist das Projekt in drei aufeinanderfolgende Phasen untergliedert. Zunächst wird eine systematische Literaturrecherche zum Thema Fallmanagement durchgeführt. Im Weiteren (zweite Phase) erfolgt auf Basis einer fragebogen-gestützte Umfrage bei allen Rentenversicherungsträgern eine Bestandsaufnahme bestehender Fallmanagementkonzepte der Rentenversicherung. Werden dort relevante Fallmanagementkonzepte bzw. entsprechende Modellprojekte identifiziert so schließt sich ein Leitfadeninterview der Verantwortlichen des jeweiligen Trägers an. Abgeschlossen wird diese Projektphase durch einen Expertenworkshop aus rentenversicherungsinternen und -externen Spezialisten. In der dritten Phase des Projektes erfolgt dann die Entwicklung eines rentenversicherungsweiten Fallmanagementkonzepts. Grundlage der Entwicklung bilden die Ergebnisse der bereits beschriebenen Projektphasen. Darüber hinaus werden in der dritten Projektphase deutschlandweit Fokusgruppen unter Beteiligung von Leistungserbringern, Leistungsträgern, Leistungsberechtigten sowie weitere Akteure bspw. aus dem betrieblichen Eingliederungsmanagement durchgeführt. Aus diesen Informationen wird vom Projektteam in enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber ein erster Vorschlag für ein Fallmanagementkonzept ausgearbeitet. Dieser wird dann wiederum in einem Abschlussworkshop mit Fallmanagement-Experten diskutiert. Die dort gewonnenen Erkenntnisse werden vom Projektteam in das Konzept eingearbeitet.

Auftraggeber

DRV Bund

Projektverantwortliche

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

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Am Kurpark 1
88422 Bad Buchau
Telefon: +49 7582-800 5300
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Entwicklung eines intuitiv bedienbaren bewegungsunterstützenden Robotergeräts mit Selbstanpassung (SE_Burg)

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: Dank des technischen Fortschritts existieren neben der häufig eingesetzten passiven Kniebewegungsschiene inzwischen Bewegungsroboter, die assistiv aktive Bewegungen des Kniegelenks ermöglichen. Die Anpassung der Roboter an die Anatomie der Patienten ist bislang zeitaufwändig und benutzerunfreundlich.

Für den Einsatz in der Praxis ist eine Technik notwendig, die es ermöglicht, dass sich bewegungsunterstützende Robotergeräte an Nutzer selbstständig anpassen und Kniebewegungen individuell unterstützen. Um die Innovation umsetzen zu können, wurde das Verbundprojekt SE_Burg initiiert. Es basiert auf dem Wissensaustausch von Kooperationspartnern aus Industrie, Forschung und Klinik.

b) Projektziel: Das Ziel des Verbundprojekts ist es eine selbständige Anpassung einer Kniebewegungsschiene an das Nutzerverhalten von Knie-Tep Patienten zu realisieren.

c) Methodisches Vorgehen: Das durch das BMBF geförderte Verbundprojekt beinhaltet die Entwicklung eines SE_Burg Prototypen. Idealerweise soll dieser Prototyp lediglich von einer Hilfskraft angelegt und grob eingestellt werden. Die selbstanpassende Mechanik soll sich im Zusammenspiel mit der „aktiven“ Kopplungsschnittstelle während den ersten Probebewegungen an die Nutzeranatomie anpassen und für eine hohe Präzision und Benutzerkomfort sorgen.

Das Projekt wird methodisch in acht Arbeitspaketen durchgeführt, die von den beteiligten Kooperationspartnern bearbeitet werden. Die Aufgabe des klinischen Partners besteht darin, Anforderungen, Sicherheitsmaßnahmen und Möglichkeiten des SE_Burg Prototypen basierend auf Literaturrecherchen, Therapeutenbefragungen und Testungen verschiedener Kniebewegungsschienen zu formulieren und den Prototypen in Bezug auf seine Selbstanpassung praktisch sowohl am Probanden als auch am Patienten zu testen.

Um die wissenschaftlichen Aspekte dieser Aufgaben erfüllen zu können, wurde das Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung als Unterauftragnehmer der Moorheilbad Bad Buchau gGmbH in das Projekt eingebunden. Die Aufgaben des Instituts erstrecken sich über die Erarbeitung methodischer Grundlagen, Hilfe bei der Literaturrecherche und der Erstellung des Ethikantrags, Überwachung des Studienprotokolls sowie die Überwachung der Gebrauchssicherheit.

Für die Jahre 2015 und 2016 sehen die Arbeitspakete die kinematischen Erprobungen der SE_Burg Demonstratoren bzw. Prototypen an gesunden Probanden und Patienten mit konservativ behandelten Gelenkerkrankungen vor. Im Zuge dieser Aufgaben unterstützt das Institut die Moorheilbad Bad Buchau gGmbH insbesondere bei der Durchführung der Befragungen und der Testerprobungen, sowie der damit verbundenen Datenerhebung und –auswertung.

Projektverantwortliche

Förderung

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • Institutsmittel

Kooperationspartner

  • Dr. Paul Koch GmbH (Verbundkoordination, Gesamtkonstruktion)
  • Friedrich Wilhelm Bessel Institut (FWBI) (Forschung und Entwicklung Antriebe und Regelung)
  • Dr. Winkler GmbH&Co.KG (Entwicklung fluidischer Polsterung)
  • Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik (UFB)
  • Moorheilbad Bad Buchau gGmbH (Klinischer Partner)

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Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

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Am Kurpark 1
88422 Bad Buchau
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Evaluation des Modellprojektes mit dem Hausärzteverband Baden-Württemberg (HVBW): Intensivierte Einbindung des Hausarztes in die Nachsorge nach Abschluss der Rehabilitation

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Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: Die im Zuge einer Rehabilitation erreichten Therapieziele sind häufig aufgrund einer mangelhaften Umsetzung des Nachsorgeplanes durch eine geringe Nachhaltigkeit gekennzeichnet. Um positive Wirkungen der Rehabilitation langfristig zu sichern, muss eine nahtlose Weiterbehandlung der Rehabilitanden erfolgen. Daher wurde zwischen der DRV-BW und dem Deutschen Hausärzteverband Baden-Württemberg (HVBW) eine Kooperationsvereinbarung zur intensivierten Einbindung der Hausärzte in die Nachsorge chronisch Kranker getroffen. Dabei leistet der Hausarzt eine verstärkte Betreuung und dokumentiert seine Sicht in einem Rückkehrgespräch sowie 12 Monate nach der Rehabilitation (Katamnesegespräch).

b) Projektziel: Ziel dieses Projekts ist es, festzustellen, ob die verstärkte Einbindung des Hausarztes in die Nachsorge nach einer durchgeführten Rehabilitation das mittel- und langfristige Reha-Ergebnis, insbesondere die Erwerbstätigkeit des Rehabilitanden, beeinflusst.

c) Methodisches Vorgehen: Die Auswertungen werden auf Basis der Rehabilitationsstatistikdatenbasis (RSD) sowie der Hausarztfragebögen des Rückkehr- und Katamnesegesprächs vorgenommen. Zudem wurden alle Projektteilnehmer sowie eine Vergleichsgruppe 12 bis 24 Monate nach Rehabilitationsende postalisch befragt.

Im Rahmen der Evaluation werden Rehabilitanden, deren Hausärzte im Hausärzteverband Baden-Württemberg Mitglied sind, und die damit verstärkt von ihrem Hausarzt bei der Umsetzung von Nachsorgeempfehlungen unterstützt werden sollen, mit einer Vergleichsgruppe aus den übrigen Rehabilitanden der DRV-BW bezüglich studienrelevanter Zielgrößen und Einflussgrößen verglichen. Die Hauptzielgröße der Analysen sind dabei die Rentenbeitragszahlungen im Folgejahr der Rehabilitationsmaßnahme. Um zu prüfen, in welcher Rehabilitandengruppe die berufliche Teilhabe wahrscheinlicher ist, werden multivariate Regressionsmodelle berechnet. Dabei wird für Rehabilitandenmerkmale, die sich zwischen den beiden Gruppen unterscheiden und die einen relevanten Einfluss auf die Zielgröße haben, adjustiert. Ferner wird die Beurteilung des Rehabilitationsergebnisses aus den verschiedenen Perspektiven (Hausarzt, Rehabilitand und Rehabilitationsklinik) und deren Übereinstimmung ausgewertet.

Ebenso wird die Passung des Nachsorgekonzeptes zwischen Rehabilitationsklinik und Hausarzt sowie deren Auswirkung auf die Umsetzung von Nachsorgemaßnahmen geprüft. Kommt es zu Diskrepanzen zwischen den Nachsorgeempfehlungen der Klinik und den Empfehlungen des Hausarztes, besteht die Gefahr, dass der Rehabilitand irritiert wird und in der Folge seine Bereitschaft zur Umsetzung von Nachsorgeaktivitäten nachlässt.

Projektverantwortliche

Veröffentlichungen

Jankowiak S, Kaluscha R, Krischak G. (2013)
Nachsorgeempfehlungen und deren Umsetzung aus Sicht der Hausärzte.
DRV-Schriften Band, 101, 61-63.

Kaluscha R, Jankowiak S, Krischak G. (2014)
Das Rehabilitationsergebnis aus Sicht des Hausarztes: Ein Beleg für den Nutzen der medizinischen Rehabilitation.
DRV-Schriften Band, 103, 38-40.

Jankowiak S, Kaluscha R, Krischak G. (2014)
Effekte einer intensivierten Einbindung des Hausarztes in die Nachsorge auf die Nachsorgeaktivität.
DRV-Schriften Band, 103, 282-284.

Jankowiak S, Kaluscha R, Krischak G. (2014)
Subjektive Einschätzung von Rehabilitationsmaßnahmen – spiegeln sich Hausarzt- und Rehabilitandenurteil in objektiven Daten wider? 10. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und 13. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, vom 24. bis 27. Juni in Düsseldorf.

Jankowiak S, Kaluscha R, Krischak G. (2014)
 Subjektive Einschätzung von Rehabilitationsmaßnahmen – spiegeln sich Hausarzt- und Rehabilitandenurteil in objektiven Daten wider?
9.Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, vom 17. bis 20. September in Ulm.

Förderung

  • Deutsche-Rentenversicherung Baden Württemberg
  • Institutsmittel

Kontakt
Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

Geschäftsstelle
Am Kurpark 1
88422 Bad Buchau
Telefon: +49 7582-800 5300
Telefax: +49 7582-800 5301