Das IFR freut sich mit Silke Jankowiak und Lena Tepohl über die Erlangung des Doktorgrades der Humanbiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm.

Silke Jankowiak promovierte zum Thema „Intensivierte Einbindung der Hausärzte in den Rehabilitationsprozess – Effekte auf die Nachsorge und berufliche Teilhabe im Anschluss an die Rehabilitation“. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit den Effekten eines Modellprojekts der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg und des Hausärzteverbands Baden-Württemberg zur Verbesserung der Weiterbehandlung der Rehabilitanden nach Entlassung aus der Rehabilitationsklinik. Dabei sollten die Hausärzte für die erforderliche Nachsorge der Rehabilitanden sensibilisiert werden, um so eine stärkere Inanspruchnahme von Nachsorgeaktivitäten und folglich eine Verbesserung der Nachhaltigkeit des Rehabilitationserfolges im Hinblick auf die berufliche Teilhabe zu erreichen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei den Rehabilitanden teilnehmender Hausärzte der Rehabilitationsbedarf zu einem früheren Erkrankungsstadium festgestellt wurde, was sowohl den Gesundheitszustand bei Rehabilitationsende als auch die Erwerbsprognose günstig beeinflusste. Die Einbindung der Hausärzte in den Rehabilitationsprozess ist damit von besonderem Bedeutung für eine frühzeitige Einleitung von Rehabilitationsleistungen sowie für eine langfristige Sicherung der Ergebnisse.

Mit dem Titel „Gesundheitsökonomische Bewertung des Nutzens der medizinischen Rehabilitation unter Berücksichtigung von zukünftigen demografischen Entwicklungen“ konnte Lena Tepohl die Prüfungskommission von ihrer Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten überzeugen. Ihre Dissertation befasst sich mit dem Nutzen der Rehabilitation bei chronischen Rückenschmerzen aus Sicht der Volkswirtschaft. In der Arbeit wurde der Nutzen der Rehabilitation mit dem Nutzen einer Therapie ohne Rehabilitation  mittels einer Kosten-Effektivitäts-Analyse und Kosten-Nutzen-Analyse verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Rehabilitationsmaßnahme einer Therapie ohne Rehabilitation für die Indikation Rückenschmerzen überlegen ist, denn die direkten und indirekten Kosten der Rehabilitanden waren in den beiden Folgejahren der Rehabilitation geringer als die Kosten der Vergleichsgruppe. Multipliziert man die gesparten Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) mit den durchschnittlichen Kosten für berufliche Ausfallzeiten, so liegt der volkswirtschafte Nutzen zwei Jahre nach der Rehabilitation bei 11.115 € pro Rehabilitand. In der Vergleichsgruppe reduzierten sich die indirekten Kosten nach zwei Jahren um 8.835 € pro Person. Eine Hochrechnung der Ergebnisse in das Jahr 2040 zeigt, dass der volkswirtschaftliche Nutzen, aufgrund der steigenden Anzahl an Rehabilitationsfällen, weiter steigen wird. So können im Jahr 2040 rund 11,3 Millionen AU-Tage bzw. 3,2 Milliarden Euro im zweiten Folgejahr der Rehabilitation eingespart werden.

Mit ihren Promotionen haben beide Wissenschaftlerinnen am IFR Ulm eine mehrjährige und anspruchsvolle Zeit abgeschlossen, und ihr Engagement mit dem „Dr. biol. hum.“ gekrönt.

Herzlichen Glückwunsch!