Das IFR Ulm hat gemeinsam mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. eine Online-Befragung von Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzten vorgenommen, mit dem Ziel, die ambulante Versorgungslandschaft in Baden-Württemberg zu erfassen. Welche Möglichkeiten für nachgehende Leistungen nach einer Kinder- und Jugendrehabilitation stehen in einzelnen Regionen zur Verfügung? Welche Rolle können Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte in der Nachsorge spielen?

Die Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte sollten die Verfügbarkeit von verschiedenen Kooperationspartnern und Angeboten zur ambulanten Nachbetreuung einschätzen. Die Ergebnisse zeigen ein heterogenes Bild der Versorgungsangebote. Heilmittelerbringer (Physiotherapeut(inn)en, Ergotherapeut(inn)en, Logopäd(inn)en) sind in Baden-Württemberg gut verfügbar. Ein Mangel besteht bzgl. Heilpädagog(inn)en, Kinder- und Jugendpsychiatern sowie Kinder- und Jugendpsychotherapeuten. Die Versorgung mit Elternschulungsangeboten, Rehabilitanden-geeigneten Sportvereinen oder altersbezogenen Entspannungsangeboten zeigt sich ebenfalls als problematisch. Asthmaschulungsangebote und Disease-Management-Programme (DMP) sind meist gut verfügbar – im Gegensatz zu ambulanten Adipositasprogrammen oder Neurodermitisschulungen (vgl. Abbildung).

Von den befragten Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzten könnte sich mehr als ein Drittel vorstellen, die Koordination der ambulanten Nachsorge als Fallmanager zu übernehmen, für ein weiteres Drittel wäre dies dagegen nicht vorstellbar und rund ein Viertel ist sich unsicher. Als Hauptgrund wurde Zeitmangel und der bisher ungeklärte Aufwand angegeben.

Die Ergebnisse dieser Umfrage liefern wertvolle Hinweise für die Gestaltung der Rehabilitationsnachsorge für Kinder- und Jugendliche.