Kurzbeschreibung

a) Hintergrund: Die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) bezeichnet Rehabilitationsmaßnahmen, die sich schwerpunktmäßig an den Anforderungen des Arbeitsplatzes orientieren. Dieses Angebot gilt insbesondere für Rehabilitanden mit besonderen beruflichen Problemlagen (BBPL). Die Rehabilitationsklinik Heidelberg-Königstuhl begann im Jahr 2013 mit der Einführung von MBOR im Sinne des Anforderungsprofils der DRV (2012), wobei spezielle bedarfsbezogene Schwerpunkte gesetzt werden.

b) Projektziel: Ziel der Studie ist die Evaluation von MBOR bei Rehabilitanden mit Herzerkrankungen sowie Erkrankungen der Atemwege am Beispiel der Rehabilitationsklinik Heidelberg-Königstuhl. Daneben soll geprüft werden, welche Rehabilitandengruppen von der berufsbezogenen Maßnahme besonders profitieren.

c) Methodisches Vorgehen: Die Behandlungsergebnisse der Teilnehmer an berufsbezogenen Maßnahmen (Interventionsgruppe) werden mit den Rehabilitationsergebnissen von historischen Fällen, die einen MBOR-Bedarf aufwiesen, jedoch keine MBOR durchgeführt haben (Kontrollgruppe), verglichen. Der MBOR-Bedarf der Rehabilitanden wird in beiden Gruppen anhand eines Fragebogens („Würzburger Screening“) identifiziert.

Anhand von Routinedaten der DRV Baden-Württemberg (RSD: Rehabilitationsstatistikdatenbasis) werden die Effekte von MBOR auf den Erwerbsstatus (Sozialversicherungsbeiträge, Entgelt, Beschäftigungstage) in den zwei Folgejahren der Rehabilitation sowie auf das Rehabilitationsergebnis aus Sicht des Rehabilitationsarztes (Arbeitsfähigkeit, Leistungsfähigkeit in Bezug auf den letzten Beruf bzw. eine andere Tätigkeit, positives und negatives Leistungsvermögen) bestimmt. Für einen fairen Vergleich zwischen Interventions- und Kontrollgruppe vorzunehmen, werden multivariate Analysen durchgeführt. Um Rehabilitanden zu identifizieren, die besonders von einer MBOR profitieren, werden separate Regressionsmodelle z.B. für die beiden Indikationen (Kardiologie und Pulmologie), für Rehabilitanden mit unterschiedlichen Schweregraden einer BBPL und für Rehabilitanden der verschiedenen MBOR-Stufen (Stufen A bis C) berechnet.

Zusätzlich erfolgen in der Interventionsgruppe Fragebogenerhebungen zu drei Messzeitpunkten (Beginn und Ende der Rehabilitation sowie zwölf Monate nach Rehabilitationsende). Hier stehen die Veränderungen bei der subjektiven Einschätzung der Arbeitsfähigkeit, der Arbeitsmotivation und der subjektiven Erwerbsprognose sowie die Faktoren, die einen Einfluss auf die subjektiven Behandlungsergebnisse haben im Mittelpunkt.

Projektverantwortliche

Förderung

  • DRV Baden-Württemberg
  • Institutsmittel

Kooperationspartner
Rehabilitationsklinik Heidelberg-Königstuhl (Dr. med. R. Nechwatal)

Kontakt
Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

Geschäftsstelle
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88422 Bad Buchau
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