Hintergrund:

Chronische, somatische und vor allem psychische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter haben in den letzten Jahren in ihrer Anzahl und ihrem Schweregrad zugenommen. Eine frühe Diagnose und eine multimodale Intervention im Kindes- und Jugendalter sind daher notwendig um einer Chronifizierung der Krankheit entgegenzuwirken. Die Rehabilitation ist dabei ein wichtiges Instrument zur Verbesserung des Gesundheitszustandes und damit zur Integration in Schule, Ausbildung und in das spätere Erwerbsleben. Ein zentrales Ziel der Rehabilitation ist die Verbesserung der Krankheitssymptomatik. Zusätzlich dazu werden durch ein strategisches Krankheits-management langfristige Ziele verfolgt, wie die Verbesserung der Langzeitprognose, Steigerung der individuellen Lebensqualität, soziale Integration und spätere berufliche Teilhabe.

Im Zuge der Weiterentwicklung der psychiatrischen Kinder- und Jugend-rehabilitation haben die Fachkliniken Wangen ein neues Behandlungskonzept entwickelt, um den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen mit kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen und erheblichen Teilhabeeinschränkungen in der Rehabilitation besser gerecht werden zu können. Das neue Konzept zielt durch intensivere und engmaschigere Betreuung sowie erweiterte Schulungsangebote stärker auf das Verbessern der Teilhabefähigkeit ab.

Projektziel:

Im Rahmen der von der DRV Baden-Württemberg geförderten Evaluationsstudie soll eine Untersuchung der Rehabilitationsergebnisse (z.B. Schul- bzw. Ausbildungsfähigkeit, Lebensqualität, Krankheitsmanagement, Zufriedenheit) und ihrer Stabilität aus Sicht der betroffenen Kinder/Jugendliche und Bezugspersonen sowie der Schule stattfinden, wobei zusätzlich ein Vergleich des neuen und alten Behandlungskonzepts gezogen wird.

Methodisches Vorgehen:

Um die Rehabilitationsergebnisse des alten und des neuen Behandlungskonzeptes für Kinder und Jugendliche mit bestimmten kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen wie ADHS, Depression oder Zwangserkrankungen in den Fachkliniken Wangen zu vergleichen, sollen Rehabilitanden/-innen mittels Fragebögen befragt werden. Zum einen sollen Kinder und Jugendliche, die eine Rehabilitation nach altem Konzept durchlebt haben (Kontrollgruppe), befragt werden und zum anderen diejenigen, die eine Rehabilitation nach neuem Konzept absolvieren (Interventionsgruppe). Die Interventionsgruppe wird zu drei Zeitpunkten befragt:

  • direkt vor der Rehabilitation (t1)
  • direkt im Anschluss an die Rehabilita- tion (t2) und
  • zwei Jahre nach der Rehabilitation (t3).

Da die Rehabilitation der Kontrollgruppe bereits in der Vergangenheit liegt, wird diese lediglich zum Zeitpunkt t3 zwei Jahre nach ihrer Rehabilitation befragt. Altersspezifisch erfolgt die Befragung über eine Selbst- und/oder Fremdbefragung durch die Bezugsperson.

Neben den Einschätzungen der Kinder und Jugendlichen und ihrer Begleitperson sollen unter anderem die Betrachtungsweisen der Therapeuten und Ärzte auf die Behandlungskonzepte in den Auswertungen berücksichtigt werden. Durch leitfadenbasierte qualitative Interviews werden fünf behandelnde Personen des interdisziplinären Teams aus den Fachkliniken Wangen zur Einschätzung des Rehabilitationserfolgs der Kinder und Jugendlichen sowie zum neuen und alten Behandlungskonzept befragt.

Projektverantwortliche

Kooperationspartner

  • Waldburg-Zeil Akutkliniken GmbH & Co. KG – Fachkliniken Wangen

Förderung

  • DRV Baden-Württemberg

Kontakt

Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

Geschäftsstelle

Am Kurpark 1
88422 Bad Buchau
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Telefax: +49 7582-800 5301