Hintergrund:

Ende Dezember 2019 traten die ersten SARS-CoV-2-Infektionen in China auf. Schnell verbreitete sich das Virus über die gesamte Welt und im März 2020 erklärte die WHO Covid-19 zu einer Pandemie. Um die Bevölkerung umfangreich über Hygiene- und Schutzmaßnahmen zu informieren und aufzuklären, Ängste zu nehmen und einen adäquaten Umgang mit dem SARS-CoV-2-Virus zu erreichen, wurden verschiedene Medien und Kanäle genutzt. Aber genau diese Vielzahl an komplexen und z.T. widersprüchlichen Informationen verunsicherte viele Menschen. Daher entwickelte die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg CoBeReha. Das Aufklärungsangebot wurde während der Covid-19-Pandemie als Zusatzmodul von der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg von ihren federführenden Kliniken angeboten. Es umfasst spezielle Schulungs- und Informationsmodule, gruppentherapeutische Leistungen sowie bei Bedarf auch Einzelgespräche. Das Aufklärungsangebot sollte Rehabilitanden/innen in die Lage versetzen, Informationen zur Pandemie objektiv zu bewerten, ihre Gesundheitskompetenz zu stärken sowie eigene Handlungskompetenzen aufzubauen. Daneben sollten Rehabilitanden/innen besser auf die Rückkehr in die berufliche Tätigkeit unter Coronabedingungen vorbereitet werden.

Projektziel:

Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, CoBeReha formativ zu evaluieren, um daraus Handlungsempfehlungen für den Fall weiterer Krisen mit Auswirkungen auf die Bevölkerungsgesundheit („Public-Health-Krisen“) und damit auf das Rehabilitationssystem abzuleiten.

Methodisches Vorgehen:

Die Studie wird in einem mixed-method Ansatz mit quantitativer (Fragebogenerhebung) und qualitativer Datenerhebung (Interviews, Fokusgruppen) durchgeführt. Dabei wird einerseits untersucht, inwiefern mittels CoBeReha Unsicherheit der Rehabilitanden u.a. hinsichtlich der Covid-Impfung, der Ansteckung, der Hygienemaßnahmen reduziert werden konnten und die Resilienz gestärkt wurde. Hierfür werden Befragungen von Rehabilitanden/innen mit und ohne CoBeReha durchgeführt.

Außerdem werden die Praktikabilität der Prozesse und Strukturen von CoBeReha, geeignete bzw. ungeeignete Inhalte sowie die Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren (Therapeuten in der Rehabilitationsklinik, Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg) in den Fokus genommen. Dazu erfolgen Interviews und Fokusgruppen mit teilnehmenden und nicht-teilnehmende Rehabilitationskliniken sowie mit Mitarbeitenden der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg

Anhand der retrospektiven Evaluation der Maßnahme werden Handlungsempfehlungen zur Bewältigung zukünftiger Krisen, die einen Einfluss auf die Gesundheit haben, abgeleitet.

 

Projektverantwortliche:

Dr. Silke Jankowiak (silke.jankowiak@ifr-ulm.de)

Ellen Gaus (ellen.gaus@ifr-ulm.de)

Kooperationspartner:

Federführende Rehabilitationseinrichtungen der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg

Förderung:

Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg

 

Kontakt:

Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm
Geschäftsstelle
Am Kurpark 1
88422 Bad Buchau
Telefon: +49 7582-800 5300
Telefax: +49 7582-800 5301