Das 33. Reha-Kolloquium der Deutschen Rentenversicherung in Bremen stand unter dem Motto „Nachhaltigkeit und Teilhabe: ökologisch – ökonomisch – sozial“ und lud zu einem offenen Dialog zwischen Forschung, Praxis, Politik und Verwaltung ein. Mit fünf aktuellen Vorträgen, vier Postern, einer Fortbildung zu Sekundärdatenanalysen, einem Diskussionsforum zu „Künstlicher Intelligenz“ und zwei Sitzungsleitungen beteiligte sich das IFR Ulm aktiv an dem sehr gelungenen und wissenschaftlich hochwertigen Kongress, der insgesamt über 200 Beiträge umfasste.

Frau Dr. Tepohl hielt in der Session „Prävention“ zwei Vorträge, die thematisch sehr gut aufeinander abgestimmt waren. Sie stellte die Ergebnisse der Präventionsteilnehmenden während der 3-monatigen Trainingsphase des RV-Fit Präventionsprogramms der Deutschen Rentenversicherung vor und verglich anschließend ob die Ziele und die Motivation von arbeitslosen und erwerbstätigen Präventionsteilnehmenden identisch sind. Nach weiteren Vorträgen mit hohem Praxisbezug wurde das Thema Prävention mit allen Teilnehmenden diskutiert.

Diese Ergebnisse ergänzte Frau Gaus mit ihrem Vortrag in der Session Teilhabestrategien im SGB-II und SGB-IV-Bereich, in der sie über die Ergebnisse des rehapro-Modellprojekts PrävAlo referierte. Hierbei ging sie der spannenden Frage nach, ob das Präventionsangebot in der Lage ist, die Gesundheit der Arbeitslosen zu stabilisieren. Darüber hinaus stellte das IFR Ergebnisse aus drei weiteren rehapro-Projekten dar.

Herr Schmidt und Herr Dr. Kaluscha präsentierten jeweils ein Poster zum rehapro Projekt „Zugangsoptimierte Arbeitsfähigkeitsorientierte Rehabilitation (ZAR)“, in dem Rehabilitationsbedarf mit Hilfe von Machine-Learning Verfahren frühzeitig auf der Basis von Krankenkassendaten vorhergesagt wird. Darüber hinaus stellte Herr Dr. Kaluscha ein Poster zur Nutzung und zum Kodierungsverhalten der Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL) in den Jahren 2019 bis 2022 vor.

Frau Hertrich stellte das rehapro Projekt START – Stufenweise Wiedereingliederung mit Assistenz des Reha-Teams vor. Die Ergebnisse der Teilnehmerbefragung zeigen deutlich, dass die modifizierte stufenweise Widereingliederung bei Personen mit neurologischen Defiziten zu einem besseren Behandlungserfolg beitragen kann.

Frau Dr. Jankowiak hielt einen Vortrag zum rehapro Projekt „Kurzantrag Rehabilitation (KUR)“ in dem sie auf die Sicherstellung eines niederschwelligen Rehabilitationszugangs einging. In einer weiteren Sitzung stellte sie im Rahmen ihres Vortrags „Hausärztliche Einleitung einer medizinischen Rehabilitation bei Post-Covid-Patienten“ die Frage, warum bei der großen Vielzahl an Erkrankten nur wenige Rehabilitationsanträge gestellt werden.

Auch im Bereich der Kinder-Jugend-Reha war das IFR Ulm wieder mit einem Vortrag vertreten. Frau Dr. Pauls hielt einen Vortrag in der Session Rehabilitation von Kindern- und Jugendlichen mit dem Titel Evaluation eines neuen Rehabilitationskonzepts für Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen im Längsschnitt.

Last but not least teilte Herr Dr. Kaluscha sein methodisches Know-how unter anderem im Rahmen einer „Meet the Experts“-Veranstaltung zum Thema Nutzung von Sekundärdaten in der Rehabilitationsforschung mit interessierten Wissenschaftler/-innen und Kliniker/-innen.

Als hochaktuelles Thema leitete Herr Dr. Kaluscha das Diskussionsforum zum Einsatz „Künstlicher Intelligenz“ in der Rehabilitationsforschung und warf in seinem Impulsvortrag die Frage auf, ob dies der Königsweg sei oder womöglich eine Sackgasse darstelle.

Zudem übernahm Herr Dr. Kaluscha einen Vorsitz bei den Sessions „Reha-Qualitätssicherung im Fokus“ und „Innovationswerkstatt: Return to work“.