Hintergrund:

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) bietet neben Rehabilitationsmaßnahmen auch Präventionsleistungen an, die unter dem Grundsatz „Prävention vor Rehabilitation“ stehen. Diese Leistungen zielen darauf ab, Versicherte mit ersten gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil zu bewegen, basierend auf der Erkenntnis, dass frühzeitige präventive Maßnahmen positive Auswirkungen auf Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit haben. Seit der Einführung des Flexirentengesetzes im Jahr 2016 ist die Anzahl der bewilligten Präventionsleistungen kontinuierlich gestiegen.

Trotz des steigenden Einsatzes von Präventionsleistungen gibt es bislang keine systematische, rentenversicherungsweite Qualitätssicherung für diese Leistungen. Das IFR Ulm arbeitet als Projektnehmer an der Entwicklung eines entsprechende Befragungsinstrumentes für die Teilnehmer („Präventandenbefragung“).

Projektziel:

Das Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, ein Befragungsinstrument zu entwickeln, das eine externe Qualitätssicherung (Reha-QS) für Präventionsleistungen ermöglicht. Dieses Instrument soll in Zukunft nicht nur Qualitätsvergleiche zwischen den Leistungserbringern erlauben, sondern auch im internen Qualitätsmanagement eingesetzt werden. Dabei soll es ähnliche Methoden nutzen, wie sie in der medizinischen und beruflichen Rehabilitation bereits etabliert sind, wo durch kontinuierliche Befragungen die Zufriedenheit und der Erfolg der Behandlungen evaluiert werden.

Methodisches Vorgehen:

Das methodische Vorgehen zur Fragebogenentwicklung beinhaltet eine ausführliche Literaturrecherche in Itemdatenbanken wie ICHOM und WD-FAB sowie die Analyse bestehender Instrumente aus Prävention und angrenzenden Bereichen. Die Auswahl der Items der Befragung erfolgt nach theoretischen und praktischen Überlegungen, wobei auch sprachliche Klarheit für eine breite Teilnehmerbasis sichergestellt wird. Die zu erfassenden Qualitätsdimensionen im Bereich der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität werden iterativ mit der DRV Bund abgestimmt.

Im Rahmen der Fragebogenentwicklung wird die Expertise von Fachleuten aus Präventionskliniken und der DRV im Rahmen von Fokusgruppen einbezogen. Qualitative Pretests mit Präventanden dienen anschließend dazu, die erarbeiteten Entwürfe zu vergleichen und das Online-Vorgehen zu prüfen. Zusätzlich werden weitere Präventanden unter realen Bedingungen befragt, um die Praktikabilität des Fragebogens zu validieren. Die Evaluation und Validierung des Fragebogens umfassen das Hinzufügen spezifischer Items zur Ausfülldauer, Verständlichkeit und zu Problemen beim Ausfüllen. Die Rücklaufquote dient als Indikator für die Akzeptanz und Datenqualität, einschließlich des Anteils fehlender Werte sowie psychometrischer Zielgrößen wie Boden- und Deckeneffekte und interne Konsistenz.

 

Projektverantwortliche:

Dr. Rainer Kaluscha (rainer.kaluscha@ifr-ulm.de)

Sarah Leinberger (sarah.leinberger@ifr-ulm.de)

Förderung

DRV Bund

Kooperation

DRV Bund

 

Kontakt:

Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm
Geschäftsstelle
Am Kurpark 1
88422 Bad Buchau
Telefon: +49 7582-800 5300
Telefax: +49 7582-800 5301