Hintergrund:

Um die Erwerbsfähigkeit der Versicherten langfristig und teilhabeorientiert zu sichern, hat die Deutsche Rentenversicherung ein neunmonatiges Präventionsprogramm (ehemals Betsi) entwickelt. Dabei besuchen die Teilnehmer zunächst Schulungen und Kurse zu gesundheitsrelevanten Themen (Bewegung, Ernährung etc.) in einer Einrichtung (hier: medicos.AufSchalke). Dort werden sie dann drei Monate lang in Präsenzterminen weiter betreut. Zuletzt führen die Teilnehmer ihre Aktivitäten sechs Monate ohne Präsenztermine selbstständig durch (Eigenaktivitätsphase). Abschließend findet eine Auffrischung des Erlernten am sogenannten Refresher-Tag statt.  Bisherige Studien belegen positive Effekte dieser Präventionsmaßnahme auf bestehende Risikofaktoren, den Gesundheitszustand und das Gesundheitsverhalten. Allerdings zeigen Bestandsaufnahmen des medicos.AufSchalke, dass bisher nur ein relativ kleiner Anteil der Teilnehmer zum Refresher-Tag erscheint. Um die Bindung der Teilnehmer an die Präventionsmaßnahme sowie die Nachhaltigkeit der erzielten Effekte zu erhöhen, sollen die Teilnehmer längerfristig begleitet werden, weshalb im Rahmen der Studie eine Erweiterung der Eigenaktivitätsphase erfolgt.  Dabei werden neben weitergehenden Face-to-face-Kontakten mit einem Therapeuten auch digitale Angebote genutzt.

Projektziel:

Mit der Studie soll geprüft werden, ob durch die längerfristige Begleitung die Bindung der Teilnehmer an das Präventionsprogramm erhöht und die Nachhaltigkeit der Trainingseffekte verbessert werden kann.

Methodisches Vorgehen:

In die Studie werden insgesamt 750 Teilnehmer am Präventionsprogramm im Rehabilitationszentrum medicos.AufSchalke eingeschlossen, die zufällig zu einem der folgenden drei Modelle zugeteilt werden (je ca. 250):

  • Modell 1 – Klassisch: Ohne erweiterte Begleitung
  • Modell 2 – Präsenz: Ergänzt durch 14-tägige Präsenztermine
  • Modell 3 – Online: Ergänzt durch online-basierte Maßnahmen

Das Modell 1 sieht wie im bestehenden Präventionsmodell keine weitere Begleitung vor. Im  Modell 2 werden die Teilnehmer weiterhin persönlich von den Therapeuten betreut, allerdings nur noch 14-tägig (im medicos.AufSchalke). Im Modell 3 werden die Teilnehmer anhand einer Online-Therapieplattform („Caspar“) betreut und sie führen mit dieser Plattform ihr individuelles Training mit einem PC, Tablet oder Smartphone durch. Der Umfang von 12 Einheiten á 90 Minuten sowie die Inhalte aus den Bereichen  Ernährung, Entspannung, Edukation und Bewegung sind in den beiden begleiteten Modellen identisch.

Effekte der beiden neuen Modelle sollen sowohl mit dem klassischen Präventionsmodell, als auch zwischen den beiden neuen Modellen selbst verglichen und abgebildet werden. An drei Diagnostik-Terminen vor der Trainingsphase, nach der Trainingsphase sowie nach der Eigenaktivitätsphase werden von allen Teilnehmern konditionelle und koordinative Fähigkeiten erfasst. Ferner beantworten die Teilnehmer Fragen zu ihrem Gesundheitsverhalten und -zustand, zu bestehenden Risikofaktoren sowie zur Motivation und zur Behandlungszufriedenheit. Inwieweit durch die längere Begleitung  der Teilnehmer in den Modellen 2 und 3 auch die Bindung an das Programm erhöht wird, soll durch die Teilnehmerquote am Refresher-Tag abgebildet werden.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Projektverantwortliche

Belinda Brack (belinda.brack@ifr-ulm.de), Projektleitung

Finanzierung/Fördermittel

  • DRV Westfalen
  • Eigenmittel

Kooperation

  • medicos.AufSchalke Reha GmbH & Co. KG
  • CASPAR Health, Unternehmen der GOREHA GmbH

Kontakt

Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

Geschäftsstelle

Am Kurpark 1

88422 Bad Buchau

Telefon: +49 7582-800 5300

Telefax: +49 7582-800 5301