Das Forschungsprojekt „Requamo-II“ wurde vom IFR Ulm zusammen mit der GfQG (Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen), der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der SAMA (Sozial- und Arbeitsmedizinische Akademie Baden-Württemberg) erfolgreich abgeschlossen. In die Studie flossen mittel- und langfristige Ergebnisse von 15.500 Rehabilitanden aus den Mitgliedskliniken des „Qualitätsverbundes Gesundheit“, des „Verbunds Norddeutscher Rehakliniken“ sowie Reha-Zentren der beteiligten Rentenversicherungsträger mit insgesamt 84 medizinischen Fachabteilungen ein.

Ein Hauptziel des Projekts, das von den Deutschen Rentenversicherungen Baden-Württemberg, Braunschweig-Hannover und Nordbayern gefördert wurde, stellte die Entwicklung eines Reha-Outcome-Indexes als Instrument für die Klinikbewertung in der stationären Rehabilitation dar.

Im Rahmen der Studie wurden drei verschiedene Datenquellen verknüpft und ausgewertet:

  • Katamnestische Nachbefragung von rund 8.000 Versicherten ein Jahr nach ihrer Rehabilitation
  • Routinedaten der Rentenversicherung (Reha-Statistik-Datenbasis RSD)
  • Qualitätskennzahlen aus den beteiligten Reha-Kliniken

Neben der individuellen Gesundheit wurden auch erwerbsbezogene Kriterien beleuchtet. Denn die Vermeidung eines vorzeitigen Ausscheidens aus dem Erwerbsleben stellt ein wesentliches Reha-Ziel dar, um einerseits Altersarmut vorzubeugen und andererseits dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Umfassender Reha-Nutzen bestätigt
Bei der Versichertenbefragung gaben über drei Viertel der Rehabilitanden an, ihre persönlichen Reha-Ziele vollständig, größtenteils oder zumindest teilweise erreicht zu haben und mit dem Ergebnis (sehr) zufrieden zu sein. Für über 70 % war die stationäre Reha von großem oder deutlichem Nutzen. Sehr positiv fallen ebenfalls die volkswirtschaftlichen Berechnungen zu berufsbezogenen Effekten der Reha aus. Der Return on Investment für die ersten zwei Jahre nach einer Rehabilitationsleistung erreicht einen durchschnittlichen Wert von vier. Das bedeutet: Jeder in die Reha investierte Euro fließt im Durchschnitt in vierfacher Höhe an die Gesellschaft zurück.

Entwicklung eines Reha-Outcome-Indexes
Es wurde ein verdichteter Indikator entwickelt, der indikationsübergreifend 27 gesundheitliche und berufsorientierte Ergebniskriterien einschließt („Multiple Outcome Criterion“), um eine umfassendere Qualitätsbewertung zu erleichtern. Der Index eignet sich außerdem ebenfalls für einen fairen Vergleich unter Leistungserbringern bezüglich des Reha-Outcomes.

Informationen zur Forschungsgruppe, zum Studiendesign, zu weiterführender Literatur sowie der Ergebnisbericht zum Download finden sich unter: www.requamo.de

Ein kompakter Beitrag zu den Projektergebnissen wurde auf RehaNews24 veröffentlicht.