Das Institut evaluiert das verhaltensmedizinisch orthopädische Behandlungskonzept der Federseeklinik Bad Buchau (VMO Buchau). Hierbei handelt es sich um eine intzerdisziplinäre Behandlung der beiden Fachabteilungen Orthopädie der Federseeklinik und der Psychosomatik der Schlossklinik in Bad Buchau. Die Rehabilitationsergebnisse der Teilnehmer an VMO Buchau werden mit den Ergebnissen von Teilnehmern einer konventionellen orthopädischen und einer psychosomatischen Rehabilitation verglichen.
In der VMO Buchau werden Rehabilitanden mit muskuloskelettaler Grunderkrankung und psychischer Begleiterkrankung behandelt. Das Behandlungskonzept beinhaltet neben Bewegungs- und Physiotherapie sowie physikalischen Maßnahmen auch psychotherapeutische Behandlungseinheiten. Die Besonderheit des Behandlungskonzepts liegt in der interdisziplinären Betreuung von ärztlicher und psychologischer/psychotherapeutischer Seite während der gesamten Rehabilitation. Die Rehabilitanden erhalten individuell an ihre Bedürfnisse und Problemlagen angepasste einzel- und gruppentherapeutische Therapien, die auf die Bewältigung sowohl körperlicher als auch psychischer Schwierigkeiten ausgerichtet sind. Mit Hilfe einer interdisziplinär ausgerichteten Sozial-/Rehabilitationsberatung werden die Rehabilitanden bei der Wiedererlangung bzw. Aufrechterhaltung der gesellschaftlichen Teilhabe sowie der Teilhabe am Arbeitsleben intensiv unterstützt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die VMO-Rehabilitanden zu Beginn der Rehabilitation eine ähnliche psychische Belastung aufweisen wie psychosomatische Rehabilitanden. Insbesondere bei der Belastung aufgrund von Depressionen sind sich die beiden Indikationsgruppen sehr ähnlich. Die VMO-Rehabilitanden und die psychosomatischen Rehabilitanden können ihre psychische Belastung zum Ende der Rehabilitation gegenüber der psychischen Belastung zu Beginn der Rehabilitation um ca. 30 % verbessern (vgl. Abb. 1). Die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit während der Rehabilitation ist bei VMO-Rehabilitanden genauso stark ausgeprägt wie bei orthopädischen Rehabilitanden (vgl. Abb. 1). Die VMO kann somit sowohl positive Effekte auf die psychische Belastung erzielen, als auch zu einer Verbesserung der körperlichen Funktionalität beitragen.
Abb.1: Anteile der Rehabilitanden mit einer Verbesserung der psychischen Belastung und körperlichen Funktionsfähigkeit.
Auf der Grundlage von Katamnesebefragungen wird im nächsten Schritt die Nachhaltigkeit der Behandlungseffekte überprüft.