Am 10. Oktober 2019 fand die vierte Veranstaltung der Symposium-Reihe FOCUS Rehabilitation mit dem Thema „Rehabilitandenzufriedenheit“ in Ulm statt. Prof. Dr. Gert Krischak, Leiter des IFR Ulm, begrüßte zahlreiche Gäste aus Kliniken, der Wissenschaft, von Leistungsträgern und verschiedenen Verbänden im Rittersaal der Villa Eberhardt.
Das Spannungsfeld zwischen individuellen Wünschen und Erwartungen von Rehabilitanden auf der einen und standardisierten, prozessorientierten und –optimierten Reha-Maßnahmen auf der anderen Seite ist spürbar groß. Rehabilitanden sind selbstbewusster und kommunizieren öffentlich ihre Erfahrungen. Gleichzeitig gewinnt die Rehabilitandenzufriedenheit, neben Struktur- und Prozessqualität, durch die Belegungssteuerung der DRV immer mehr an Bedeutung.
Dieses Spannungsfeld wurde auf der Veranstaltung von allen Seiten beleuchtet: während im ersten Teil der Umgang mit Rehabilitandenzufriedenheit in Rehabilitationseinrichtungen thematisiert wurde, stand im zweiten Teil die Bedeutung der Rehabilitandenzufriedenheit für die Qualitätssicherung im Focus.
Zum Auftakt der Veranstaltung berichtete Markus Maier, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IFR, Teamleitung Physiotherapie Federseeklinik und fachliche Leitung des Ambulanzzentrums, über die Berücksichtigung von Patientenerwartungen in der Entwicklung eines partizipativen Therapiemodells. Er stellte aus wissenschaftlicher Sicht vor, warum partizipative Entscheidungsfindung und Patientenzufriedenheit im Gesundheitswesen wichtig sind, spannte dann den Bogen weiter zu den Erwartungen an ein partizipatives Therapiemodell und die unterschiedlichen Formen von Erwartungen und beendete mit Überlegungen zur sinnvollen, realistischen und ökonomischen Umsetzung.
Walter Hummler, Geschäftsführer der Moor-Heilbad gGmbH Buchau stellte im Anschluss, die Frage: Gute Patientenzufriedenheit= gute Klinik= gute Belegung? Wobei er die Frage, wie Patientenzufriedenheit mit dem Qualitätsmanagement und Bewertungsverfahren von Rehabilitationseinrichtungen der Träger zu vereinbaren ist, diskutiert hat.
Der zweite Teil des Symposiums wurde nach einer kurzen Mittagspause durch den Vortrag von Agnes Gregorkiewicz von der Deutschen Rentenversicherung Bund, zum Thema Rehabilitandenzufriedenheit und subjektiver Behandlungserfolg eingeleitet. In ihrem Vortrag thematisierte sie die Instrumente und Verfahren der Reha-Qualitätssicherung, wobei sie insbesondere auf die Bereiche der Zufriedenheit in der Rehabilitandenbefragung einging. Im Anschluss wurde über die Rehabilitandenbefragung und deren Datenlage diskutiert sowie über den Wunsch von Rehabilitationseinrichtungen die Ergebnisse stärker zu digitalisieren.
Die Qualitätssicherung in der Gesetzlichen Krankenversicherung aus Sicht der AOK Baden-Württemberg stellte Lena Weidinger, Referatsleiterin Rehabilitation und Teilhabe bei der AOK Baden-Württemberg vor. Dabei ging sie auf die Qualitätssicherung der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), auf aktuelle Herausforderungen z.B. bei Patientenbefragungen und die Verfügbarkeit von Informationen ein. Zudem stellte sie aktuelle Lösungsansätze der GKV vor. Ihr Fazit: mehr Vernetzung im Gesundheitssystem, vor allem ein trägerübergreifendes, einheitliches QS-Verfahren, wäre wünschenswert.
Herr Prof. Dr. Krischak dankte abschließend den Organisatoren, allen Referenten und Teilnehmenden für die wertvollen Impulse zum Thema Rehabilitandenzufriedenheit und den regen Austausch im Rahmen des vierten Symposiums FOCUS Rehabilitation.